Giancarlo Fisichella waren die ganz großen Erfolge nicht vergönnt. Der Italiener gewann im Laufe seiner Formel-1-Karriere drei Rennen, ernsthaft um die Weltmeisterschaft kämpfte er allerdings nie. An Michael Schumacher war jahrelang schlicht kein Vorbeikommen.
Dass der Deutsche die Sportart in den späten 90er- und frühen Nullerjahren so dominierte, stört Fisichella aus heutiger Sicht nicht mehr. "Er war ein unglaublicher Gegner. Mit und gegen ihn zu fahren hat mir so viel gegeben. Die wenigen Male, die ich vor ihm lag, machten mich umso stolzer", erklärte der Italiener gegenüber der "Gazzetta dello Sport".
Schumacher habe "die Geschichte der Formel 1 neu geschrieben", hob Fisichella seinen Ex-Kollegen in den Olymp, den nach seinem Ski-Unfall ein "grausames Schicksal" ereilte.
Rückblickend auf die gemeinsame Karriere hätte sich Fisichella nur eines gewünscht: mit Schumacher im gleichen Team zu fahren. Beide Piloten gingen für Jordan, Benetton und Ferrari an den Start, allerdings stets zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
Fisichella hätte gerne von Schumachers Arbeit profitiert
Als Fisichella sein Formel-1-Debüt gab, saß Schumacher schon im Ferrari. Mit der Scuderia prägte der Deutsche eine der erfolgreichsten Ären der Motorsport-Geschichte. Auch der heute 50-jährige Fisichella hatte am Ende seiner Karriere die Chance, den roten Renner seines Heimatteams zu steuern. 2009 ersetzte er den verletzten Felipe Massa in fünf Rennen.
"Leider bin ich nie mit Michael im selben Team gefahren", bedauerte Fisichella. Es wäre nützlich gewesen, den Deutschen im unmittelbaren Umfeld bei der Arbeit zu sehen und davon zu lernen.
Stattdessen erinnert sich Fisichella lieber an Momente, die er mit Schumacher abseits der Rennstrecken teilte. "Er war ein großer Fußball-Fan und wir haben häufig ein bisschen zusammen gekickt", erklärte er. Schumacher hätte das allerdings weniger zugesetzt: "Nach dem Fußballspielen - oder auch nach einem Rennen stieg er aus dem Auto - und hatte nicht einmal geschwitzt."