Nach der Bekanntgabe des Kader-Aufgebots der deutschen Biathletinnen und Biathleten für den Weltcup im italienischen Antholz herrscht große Vorfreude beim DSV. Bei den Damen kehrt Franziska Preuß nach einer "frustrierenden" Pause zurück, ein Duo erhält zudem eine neue Chance. Und: Denise Herrmann-Wick ist nach der Massenstart-Absage in Ruhpolding wieder voller Tatendrang.
"Natürlich war es sehr schade, dass ich am Sonntag in Ruhpolding beim Massenstart nicht an den Start gehen konnte", sagte Einzel-Olympiasiegerin Herrmann-Wick in einer Pressemitteilung des DSV: "Es tut mir leid für all die Zuschauer, die uns so tatkräftig und lautstark unterstützt haben und den Weg in die Chiemgau Arena gefunden haben. Im Hinblick auf meine Gesundheit, den Weltcup in Antholz und die Heim-WM in Oberhof war es aber definitiv die richtige Entscheidung."
Die 34-Jährige hatte sich in Ruhpolding "nach den intensiven Belastungen" nicht fit gefühlt und daher auf einen Start verzichtet. Bei der Generalprobe für die Weltmeisterschaft in Oberhof will die Gesamtweltcup-Sechste nun wieder vorne angreifen.
Biathletin Preuß blickt auf "frustrierende" Wochen zurück
Für die von Rückschlägen so gebeutelte Franziska Preuß wird der Weltcup in Italien die Gelegenheit sein, sich langsam wieder hochzukämpfen. "Sie soll in Antholz wieder Wettkampfhärte aufbauen. Bei ihr geht es nicht darum, mit irgendwelchen Platzierungsvorgaben die Latte hochzuhängen, sondern darum, dass die Franzi wieder gut in den Wettkampfmodus hineinkommt", wird Biathlon-Sportdirektor Felix Bitterling zitiert.
Preuß bekannte, dass die letzten Wochen "schon sehr frustrierend" gewesen seien: "Obwohl ich an Weihnachten sehr vorsichtig war und kaum jemanden getroffen haben, hat mich wieder das volle Programm erwischt. Es ist schon schwer, das so zu akzeptieren, aber man kann es in dem Moment nicht ändern, und ich kann mit so einer Situation mittlerweile ganz gut umgehen."
Die 28-Jährige hatte wegen eines Infekts zuletzt die Rennen in Slowenien sowie ihr Heimspiel in Ruhpolding verpasst. Fast zwei Wochen lang musste die ehemalige Staffel-Weltmeisterin mit dem Training aussetzen, arbeitete seit der vergangenen Woche aber schon wieder individuell an ihrer Form. Ziel für Preuß bleibt die Teilnahme an der WM in Thüringen vom 8. bis 19. Februar.
Zug noch nicht abgefahren: Neue Chance für DSV-Duo
Besonderes Augenmerk im deutschen Kader liegt darüber hinaus auf Hanna Kebinger und Lucas Fratzscher, die sich eine Nominierung durch gute Leistungen im zweitklassigen IBU-Cup verdient hatten.
Kebinger habe zuletzt im slowenischen Pokljuka mit "Laufbestzeiten auf sich aufmerksam gemacht", so Sportdirektor Bitterling. "Bei den Männern hat sich Lucas Fratzscher schon über die gesamte IBU-Cup-Saison in guter Form präsentiert, ebenfalls speziell am vergangenen Wochenende in Pokljuka."
Fratzscher bekannte, mit einer Nominierung nicht mehr gerechnet zu haben. "Ich habe gedacht, dass eventuell der Zug, vor der WM nochmal ins Weltcup-Team zu kommen, abgefahren sein könnte. Mit den guten Ergebnissen in Pokljuka und ohne selbst auferlegten Druck konnte ich mich aber doch für Antholz anbieten", zeigte sich der 28-Jährige glücklich.
Nicht in Antholz dabei ist hingegen Vanessa Hinz. Sie sei nach ihrer Krankheit "leider noch nicht wieder in der Verfassung, um beim Weltcup starten zu können", so Bitterling.
Das deutsche Biathlon-Aufgebot für den Weltcup in Antholz:
Damen:
Denise Herrmann-Wick (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
Janina Hettich-Walz (SC Schönwald)
Hanna Kebinger (SC Partenkirchen)
Franziska Preuß (SC Haag)
Sophia Schneider (SV Oberteisendorf e.V.)
Vanessa Voigt (SV Rotterode)
Herren:
Benedikt Doll (SZ Breitnau)
Lucas Fratzscher (WSV Oberhof)
Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl)
Roman Rees (SV Schauinsland)
Justus Strelow (SG Stahl Schmiedeberg)
David Zobel (SC Partenkirchen)

