Timo Werner hat vor dem Spitzenspiel gegen den FC Bayern am Freitag (20:30 Uhr) die Wochen der Wahrheit bei RB Leipzig ausgerufen. Außerdem blickte der Angreifer, der vor zweieinhalb Jahren statt zum FC Chelsea auch nach München hätte gehen können, auf den verpassten Wechsel zum deutschen Rekordmeister zurück.
Bevor Timo Werner im Sommer 2020 von RB Leipzig zum FC Chelsea wechselte, gab es intensiven Kontakt mit dem FC Bayern. Am Ende entschied sich der Stürmer jedoch für England und die Premier League. Im Interview mit der "Sport Bild" merkte man Werner nun an, dass er der verpassten Chance ein wenig hinterher trauert - allen andersartigen Bekundungen zum Trotz.
"Ich glaube, der Weg, den man geht, ist am Ende immer der richtige. Zwar hätte ich bis jetzt zwei Trainer bei Bayern gehabt, die für mich sehr gut gewesen wären: Hansi Flick, mit dem ich gut auskomme. Und Julian Nagelsmann, meinen ehemaligen RB-Trainer. Aber ich glaube, man tut gut daran, nicht zu bereuen", sagte Werner dem Sportmagazin.
Außerdem habe er in London in seinem zweiten Jahr immerhin die Champions League gewonnen, viele tolle Menschen kennengelernt und Freunde gefunden, versuchte der Nationalspieler das Positive zu sehen.
Dass er "am Ende nicht mehr Teil des Plans des damaligen Trainers" war, habe er akzeptieren müssen, blickte Werner auf seine Situation unter dem mittlerweile entlassenen Thomas Tuchel zurück. Er habe einen Weg gefunden, "damit umzugehen".
Werner: Spiel gegen FC Bayern "richtungsweisend"
Sportlich orientierte sich Werner schließlich um und ging im letzten Sommer zurück nach Leipzig, wo er nach seinem Syndesmosebandriss von Anfang November mittlerweile zurück und "bereit" für das anstehende Duell mit dem FC Bayern ist.
Das Spiel der drittplatzierten Roten Bullen gegen die Münchner, die derzeit mit sechs Punkten vorn liegen, werde "richtungsweisend", betonte der Nationalstürmer, der die WM in Katar verletzungsbedingt verpasst hatte.
"Mit einem Sieg erhöhen wir den Druck auf die Bayern, zumal es ja noch das Rückrundenspiel gibt. Vor der Winterpause waren wir mit den Bayern auf Augenhöhe, was die Qualität unseres Spiels angeht", so der Angreifer, der jedoch anfügte: "Noch wichtiger, als die Bayern zu schlagen, ist die Konstanz danach." In den Spielen gegen Gegner, die ganz andere Sorgen hätten, wird laut dem 26-Jährigen die Meisterschaft entschieden.
Im konkreten Duell am Freitagabend könnte es laut Werner derweil helfen, dass Stammkeeper Manuel Neuer fehlt. "Er war über Jahrzehnte der beste Torwart der Welt, er ist am Ball und mit den Händen top", lobte der DFB-Kicker seinen Kollegen. Der Ausfall könne "schon entscheidend sein".
FC Bayern: Werner kennt Ulreich vom VfB
Werner selbst kein ein Lied davon singen. "Manuel im 1:1 vor sich zu haben ist für einen Stürmer schon nicht so einfach", erinnerte sich der Angreifer an Duelle in der Vergangenheit.
Die Münchner, die sich derzeit um Yann Sommer als Ersatz bemühen, seien aber "auch ohne ihn gut aufgestellt", so Werner weiter. Der Neuer-Ersatz Sven Ulreich noch aus gemeinsamen Zeiten beim VfB Stuttgart kennt. "Und wenn sie doch noch jemanden holen, kaufen sie sicher nicht schlechter ein", folgerte der Nationalspieler.