Während Elvira Öberg am vergangenen Samstag im Verfolgungsrennen auf der Pokljuka einmal mehr ihre Top-Form unter Beweis stellte, flossen bei einer Landsfrau der Schwedin die Tränen. Vorausgegangen war eine sportliche Demütigung samt vorzeitiger Aufgabe.
Das letzte Wochenende will Johanna Skottheim wohl am liebsten ganz schnell vergessen. Dass die 28-Jährige nicht vorne mitlaufen würde, war vor der Verfolgung auf der Pokljuka über zehn Kilometer zu erwarten gewesen, doch die erfahrene Biathletin erlebte ein totales Desaster.
Im ersten Liegendschießen leistete sich Skottheim zwei Fehler, beim zweiten Schießen gar drei. Es folgte die Höchststrafe: Die wieder einmal überragende Elvira Öberg überrundete ihre bemitleidenswerte Landsfrau, die das Rennen daraufhin vorzeitig abbrach.
Was folgten, waren bittere Tränen: Völlig aufgelöst musste Skottheim von Trainern und Kollegen getröstet werden, um diesen vollkommen verkorksten Auftritt zu verarbeiten.
Ihr deutscher Coach Johannes Lukas zeigte Verständnis im Anschluss für den emotionalen Ausbruch. "Natürlich ist Johanna traurig", erklärte der schwedische Bundestrainer, der ergänzte: "So sollte sie nicht laufen."
Skottheim enttäuschte schon in der Biathlon-Saison 21/22
Skottheim gehört seit 2020 zum schwedischen A-Kader. Bereits in der vorigen Saison war sie weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
In nur zwei Einzel-Weltcuprennen erreichte die Skandinavierin die Punkteränge und wurde deshalb nicht für die Olympischen Winterspiele in Peking nominiert - ein herber Rückschlag für die Skijägerin.
Damals hatte Skottheim über ein Gefühl der Ausgebranntheit geklagt, verursacht durch zu viel Training und anhaltende Schlafprobleme.
Die Ereignisse vom Wochenende waren jetzt ein neuerlicher Rückschlag für die 28-Jährige, die mehr und mehr zum Sorgenkind ihrer Mannschaft wird.
