Julian Schmid holt seinen zweiten Sieg, Nathalie Armbruster schreibt als Zweite Geschichte: Die deutschen Kombinierer überzeugen in Otepää.
Julian Schmid blieb passend zu den Temperaturen eiskalt. Der Oberstdorfer schüttelte im "Kühlschrank" Otepää erst den WM-Dritten Franz-Josef Rehrl ab, dann ließ er auch Kombinations-Weltmeister Johannes Lamparter (beide Österreich) stehen und stürmte zum zweiten Weltcupsieg seiner Karriere. "Das war richtig hart heute. Der Sieg fühlt sich echt gut an", sagte der 23-Jährige strahlend.
Doch damit nicht genug: Eine Stunde zuvor hatte Nathalie Armbruster an gleicher Stelle als Zweite für das beste Ergebnis einer deutschen Kombiniererin in der noch jungen Weltcup-Geschichte gesorgt.
Sechs Tage nach ihrem 17. Geburtstag musste sich die Schwarzwälderin nur der norwegischen Dauersiegerin Gyda Westvold Hansen geschlagen geben. Zudem schaffte auch Jenny Nowak als Vierte das beste Ergebnis ihrer Karriere. "Ich könnte nicht glücklicher sein", sagte Armbruster.
Sechs Wochen vor der WM im slowenischen Planica sind die deutschen Ski-Zweikämpfer schon in Topform.
Faißt sorgt für weiteres Top-Ten-Ergebnis
Das gilt vor allem für Schmid. Der Team-Olympiazweite setzte sich bei zehn Grad unter dem Gefrierpunkt im Zielsprint einer vierköpfigen Spitzengruppe durch und nutzte auch die Abwesenheit des norwegischen Dominators Jarl Magnus Riiber. "Ich bin wirklich glücklich, auch auf der Schanze war es ein schwieriger Tag", sagte der Dritte des Gesamtweltcups.
Schmid, der mit den Rängen eins und zwei in die Saison gestartet, seither aber ohne Podestplatz geblieben war, lag in Estland nach einem Sprung auf 96,0 m zunächst auf Rang vier. Im Langlauf über zehn Kilometer hielt er dann zusammen mit dem ÖSV-Duo und Ryota Yamamoto die Verfolger auf Distanz, der Japaner wurde schließlich undankbarer Vierter.
Manuel Faißt sorgte als Achter für ein weiteres deutsches Top-Ten-Ergebnis. Fabian Rießle, Jakob Lange und Eric Frenzel folgten auf den Rängen 13, 15 und 17. Olympiasieger Vinzenz Geiger (Schnupfen) und der sechsmalige Weltmeister Johannes Rydzek (Corona) waren nicht mit nach Otepää gereist.