Bisher war es überhaupt nicht die Saison des Johannes Kühn: Lediglich ein zwölfter Platz stand für die deutsche Biathlon-Hoffnung bislang zu Buche. Die WM-Norm schien bereits in Gefahr. Im Verfolgungsrennen von Pokljuka am Samstag könnte der Knoten nun endlich geplatzt sein.
Nach einem erneut schwachen Auftritt im Sprint vom Freitag, in dem der 31-Jährige nur auf Platz 44 lief, zeigte er sein wohl bestes Saisonrennen in 2022/2023.
Im Biathlon-Verfolger traf Kühn alle 20 Schuss ins Schwarze, musste als einziger Starter im gesamten Teilnehmerfeld nicht einmal in die Strafrunde.
Folgerichtig verbesserte sich der DSV-Routinier bis auf den zwölften Platz - mit 2:25,9 Minuten Rückstand auf den überragenden Sieger Johannes Thingnes Bö aus Norwegen.
Dieses Resultat bedeutete nicht nur die Einstellung seines bisher besten Saisonergebnisses, sondern auch die Erfüllung der WM-Norm.
Biathlon-WM für Johannes Kühn "zuletzt weit weg"
Am "ZDF"-Mikro zeigte sich Kühn nach dem Rennen entsprechend erleichtert: "Ich wusste die ganze Zeit, dass ich es eigentlich besser kann. Deswegen ist es umso schöner, dass es endlich mal geklappt hat.
Der Bayer gewährte dabei auch einen ehrlichen Einblick in sein Inneres, indem er verriet: "Ich habe mich in den letzten Jahren wirklich verbessert, habe es bisher in diesem Jahr aber einfach nicht so rübergekriegt, wie ich es kann. Ich war schon ein bisschen am Zweifeln. Es wird immer schwieriger, je mehr schlechte Rennen man macht. Deswegen war das heute einfach gut."
Über die endlich erfüllte WM-Norm mit der zweiten Platzierung in den Top 15 zeigte sich Kühn zwar zufrieden, betonte allerdings auch, dass der Saisonhöhepunkt im Februar in Oberhof bis zuletzt noch nicht allzu präsent war für ihn: "Das ist erst einmal egal. Ich habe vor dem Winter gesagt, ich habe einen gewissen Anspruch an mich selbst und gewisse Ziele. Davon kann ich schon mal die Hälfte streichen, weil dafür war ich einfach zu schlecht bisher. Die WM in Oberhof war zuletzt weit weg."
