Halvor Egner Granerud hat die beiden ersten Springen der Vierschanzentournee dominiert wie kein Zweiter. Doch in der Qualifikation in Innsbruck stolperte der Norweger, stattdessen meldete sich sein ärgster Konkurrent Dawid Kubacki eindrucksvoll zurück. In dessen Heimat Polen haben die Psychospielchen längst begonnen.
"Furcht kommt auf in den Augen von Granerud", titelte das polnische Portal "sport.pl" nach der Quali am Bergisel. Der Norweger war lediglich auf Rang 13 gelandet und hatte letztlich 21,8 Punkte weniger als Dawid Kubacki, der vor Kamil Stoch gewann. Granderud, so heißt es im Bericht außerdem, "beginnt, immer mehr Fehler zu machen".
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Das Stimmungsbild ist nach Kubackis Top-Sprung in dessen Heimat also klar: Wäre die Quali in die Punktewertung eingeflossen, wäre der Pole wieder ganz nah dran. Trotz des Vorsprungs von Granerud in der Gesamtwertung von 26,8 Punkten ist also noch alles möglich.
Schon vor zwei Jahren habe Kubacki eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er noch größere Rückstände aufholen kann, so der Tenor. Damals hatte der 32-Jährige beim Auftaktspringen in Oberstdorf gepatzt, um dann in Garmisch-Partenkirchen zu gewinnen. Am Ende wurde er Dritter im Gesamtklassement. In 2019/20 hatte er sich erst im letzten Springen in Bischofshofen den Gesamtsieg schnappen können.
Stöckl kontert Thurnbichlers Psychotrick
Untermauert wird die neue Aufbruchsstimmung in Polen nun auch von Skisprung-Cheftrainer Thomas Thurnbichler. "Granerud hat einen kleinen Fehler gemacht. Es wird Dawid großes Selbstvertrauen geben", sagte er dem "Dagbladet" aus Norwegen. Nach der verpatzten Quali werde Granerud sicher "ein wenig mehr nachdenken" als üblich.
Mit Thurnbichlers Aussage konfrontiert konterte derweil Norwegen-Coach Alexander Stöckl: "Sicherlich" werde Granerud mehr nachdenken, "dann weiß er, was morgen zu tun ist. Und das ist gut so".
Das dritte Springen der Vierschanzentournee beginnt am Mittwoch um 13:30 Uhr (im Live-Ticker auf sport.de). Am Donnerstag geht es mit der Qualifikation in Bischofshofen (13:30 Uhr) weiter, am Freitag folgt dann der Abschluss (16:30 Uhr).


