Suche Heute Live
Skispringen
Artikel teilen

Skispringen

sport.de-Kolumnistin gibt Einblicke

Görlich freut sich auf die Rückkehr zu Großschanzen

Luisa Görlich startete beim Silvester-Turnier im Skispringen
Luisa Görlich startete beim Silvester-Turnier im Skispringen
Foto: © IMAGO/Steffen Proessdorf
05. Januar 2023, 06:35
sport.de
sport.de

Luisa Görlich zählt zu den besten Skispringerinnen Deutschlands. In ihrer Kolumne bei sport.de blickt die Wintersportlerin auf das Silvester-Turnier zurück und klärt einen banalen Sachverhalt auf.

Anna Rupprecht, Anja Rupprecht, Julia Görlich?

Wäre ich eine Literatin, wären derartige Pseudonyme zur Verschleierung meiner bürgerlichen Identität durchaus vorstellbar. Ich gehöre jedoch nicht der schreibenden sondern der "springenden" Zunft an, bin keine Schriftstellerin, sondern eine Sportlerin. Ich heiße schlicht und einfach Luisa Görlich!

Ich möchte auf diesen banalen Sachverhalt – durchaus mit Schmunzeln und Augenzwinkern, aber damit nicht weniger ernsthaft- aufmerksam machen, nachdem die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten schon das dritte Mal in kürzester Zeitspanne Interviews mit mir mit den zuvor zitierten Namen unterlegt hatten. Ich fände es toll, wenn man in Zukunft lesen könnte: Luisa Görlich.

Die Wahrheit ist nämlich zumutbar, um dann doch nochmal eine Schriftstellerin zu Worte kommen zu lassen. Die Silvester-Tournee mit vier Springen in Slowenien und Österreich liegt hinter mir und ich bin durchaus zufrieden, besonders der 8. Platz im dritten Springen hat mir gezeigt, dass einfach viel mehr drin ist als in den vergangenen Weltcups. Der 18. Platz im Gesamtklassement zeigt, dass ich die Top- 15 angreifen kann und auch angreifen werde. Die Weltcupreise nach Japan mit vier Bewerben an zwei Standorten, kommt zur richtigen Zeit.

In Japan konnte ich vor drei Jahren meine bisher beste Weltcupplatzierung erzielen, nämlich einen zehnten Platz. Das fasse ich nun als gutes Vorzeichen auf. Ich freue mich auf Land und Leute, dass mich schon vor Coronazeiten, in denen die japanischen Weltcups ausfielen, begeistert hat: vom Essen über die Organisation bis zu der Freundlichkeit der Menschen.

Auf der Insel passt für mich alles und vor allem freue ich mich darauf, dass nun wieder Großschanzen gesprungen werden, auf denen man gut ins Fliegen kommt. Von den vier Springen des Silvester-Turniers konnte ich vieles für die zukünftige Entwicklung mitnehmen, sowohl bei Absprung, Flugphase und Landung. Insbesondere ein Verständnis für die Schanze in Slowenien hat sich bei mir eingestellt, die im Radius schon einen scharfen Knick hat, bei dem man unbedingt darauf achten muss, die Position zu halten. Das ist gut gelungen. Wären die Telemark-Landungen zustande gekommen, wären wohl mehrere Top-Ten-Platzierungen möglich gewesen.

Die Weiten stimmen, die Landungen oft nicht, besser als wenig Weite mit perfekter Landung. Da sitzt ein Arbeitsauftrag, den ich angehen werde. Also, ich gehe hoch motiviert nach Japan, freue mich auf die Schanzen von Sapporo und Yamagata und die Nudelsuppen zum Frühstück. Ich versuche, dort einen wichtigen Schritt Richtung Weiterentwicklung und Weltmeisterschaft machen zu können.

Herzliche Grüße

Luisa Görlich

Newsticker

Alle News anzeigen