Audi-Fahrer Carlos Sainz hat die erste Etappe der Rallye Dakar 2023 in Saudi-Arabien für sich entschieden. Es war der 42. Tagessieg für "El Matador". Sebastien Loeb (BRX) verhinderte einen Audi-Doppelerfolg, denn der Franzose schob sich vor Mattias Ekström auf Rang drei.
Die erste Etappe führte am Neujahrstag vom "Sea Camp" in südlicher Richtung im Landesinneren an der Küstenstadt Yanbu vorbei. Der gewertete Abschnitt betrug 367 Kilometer. Die Piste war von Sand, aber auch von harten, steinigen Abschnitten geprägt.
Nach der gewerteten Speziale führte die Verbindungsstrecke rund 200 Kilometer an der Küste des Roten Meeres entlang Richtung Norden, damit die Teilnehmer zurück ins Biwak kamen. Die Topfahrer hatten sich für hintere Startpositionen in den Top 10 entschieden.
Den Tag eröffnete Henk Lategan (Toyota) vor Orlando Terranova (BRX). Sainz war als Fünfter der erste Mitfavorit auf der Strecke. Nasser Al-Attiyah (Toyota) startete als Siebter direkt vor dem Audi-Duo Stephane Peterhansel und Ekstrom. Loeb folgte als Zehnter.
Es zeigte sich rasch das bekannte Bild. Je weiter hinten man losfuhr, desto größer war der Vorteil, da sich die Fahrer und Beifahrer an den Spuren orientieren konnten. Vor allem Ekström gab zunächst Gas. Der Schwede führte die Zwischenwertung nach 88 und 133 Kilometern an.
Aber der Schwede wurde von Loeb verfolgt. Vor den letzten 90 Kilometern hatte der Franzose im virtuellen Klassement nur noch eine knappe Minute Rückstand. Auch Sainz und Al-Attiyah waren mit rund zwei Minuten Rückstand ebenfalls noch im Spiel um den Tagessieg.
Von den Topfavoriten hatte Peterhansel am meisten Boden eingebüßt. Nach 277 Kilometern betrug sein Zeitverlust bereits rund neun Minuten. An der Spitze blieb es bis zum Ziel spannend, und Sainz zeigte eine starke Schlussphase.
Al-Attiyah und Peterhansel lassen Zeit liegen
Nach knapp drei Stunden und 20 Minuten Fahrzeit sicherte sich Sainz den Tagessieg. Im Biwak drückte übrigens Ferrari-Pilot Carlos Sainz jun. seinem Vater die Daumen. Mit lediglich 23 Sekunden Rückstand musste sich Loeb als Zweiter hauchdünn geschlagen geben.
Ekström fiel schließlich auf Rang drei zurück, verlor aber weniger als eine Minute auf Sainz. Al-Attiyah büßte sieben Minuten ein und klassierte sich als Neunter. Peterhansel folgte mit knapp neun Minuten Rückstand als Elfter. Beide haben für Montag eine theoretisch vorteilhafte Startposition.
Im Spitzenfeld mischten am Neujahrstag auch einige vermeintliche Außenseiter mit. Guerlain Chicherit wurde mit einem Prodrive Hunter des GCK-Teams Vierter und Brian Baragwanath zeigte als Siebter das Potenzial des heckgetriebenen Century-Buggy, der einen neuen Motor hat.
Dirk von Zitzewitz weiterhin im Spitzenfeld
Und auch Lokalmatador Yazeed Al-Rajhi und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz hatten als Fünfte einen starken Tag. Damit waren sie das beste Toyota-Team. In der Gesamtwertung inklusive Prolog fehlen dem Duo nur zwei Minuten auf Spitzenreiter Sainz.
"Wir sind als viertes Auto rein in die Prüfung und als zweites wieder raus", schildert von Zitzewitz. "Mit Sicherheit waren die Teams mit späten Startpositionen bevorteilt, weil sich die Strecke etwas 'frei' gefahren hat. Wir sind problemlos durchgekommen. Hohes Tempo ohne allzu großes Risiko."
Morgen geht es weiter ins Landesinnere nach Al'Ula. Die zweite Etappe beträgt 590 Kilometer, wobei der gezeitete Abschnitt 431 Kilometer umfasst. Es geht durch Canyons, aber die ersten Dünen werden diesen Tag entscheiden.
Ergebnis der 1. Etappe (Top 10):
01. Sainz/Cruz (Audi) - 3:20:41 Stunden 02. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) +0:23 Minuten 03. Ekström/Bergqvist (Audi) +0:47 04. Chicherit/Winocq (Prodrive Hunter) +1:04 05. Al-Rajhi/von Zitzewitz (Toyota) +1:59 06. Zala/Fiuza (Toyota) +5:28 07. Baragwanath/Cremer (Century) +6:33 08. Terranova/Harco Bravo (Prodrive Hunter) +6:59 09. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) +7:09 10. Przygonski/Monleon (Mini JCW Plus) +8:52
Gesamtwertung nach der 1. von 14 Etappen (Top 10):
01. Sainz/Cruz (Audi) - 3:28:55 Stunden 02. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) +0:10 Minuten 03. Ekström/Bergqvist (Audi) +0:33 04. Chicherit/Winocq (Prodrive Hunter) +1:03 05. Al-Rajhi/von Zitzewitz (Toyota) +2:01 06. Baragwanath/Cremer (Century) +6:51 07. Terranova/Harco Bravo (Prodrive Hunter) +7:05 08. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) +7:07 09. Peterhansel/Boulanger (Audi) +8:51 10. Przygonski/Monleon (Mini JCW Plus) +8:54
