Marco Odermatt dominiert den bisherigen Winter der Ski-Alpin-Herren nach Belieben, ein deutlich weniger erfolgreicher Landsmann des Schweizers hat unlängst allerdings etwas erreicht, was bislang kaum einem Skistar gelungen ist.
Justin Murisier überraschte bei seinem erst achten Start bei einer Weltcup-Abfahrt in Bormio zuletzt mit den siebten Rang. Angesichts der Erfahrung des 30-Jährigen, der schon 146 Weltcuprennen in den Beinen hat, ein Ausrufezeichen, sicher aber keine Sensation.
Mit dem Top-10-Ergebnis hat Murisier seine Vita allerdings um etwas ergänzt, das kein anderer aktiver männlicher Alpin-Star derzeit vorweisen kann: Einen Platz unter den besten zehn in jeder der sechs Einzel-Disziplinen, die im ganz großen Ski-Zirkus absolviert werden.
2010 belegte er im Slalom in Val d'Isere Platz acht, 2016 folgte Platz vier bei der Kombination in Santa Catarina, 2017 Rang sieben beim Parallel-Riesenslalom in Alta Badia, am selben Ort bretterte Murisier beim Riesenslalom 2020 auf den Bronzeplatz, 2022 folgten Rang sechs beim Super-G in Kvitfjell und in Bormio nun der siebte Platz in der Abfahrt.
Seit dem Start seiner Laufbahn 2010 konzentrierte sich Murisier auf die technischen Disziplinen, obwohl er bei der Junioren-WM 2011 in Crans Montana neben Silber im Slalom und der Kombination auch Bronze im Super-G gewann. Seit 2020/21 startet der Eidgenosse auch im Super-G, seit dem vergangenen Winter in der Abfahrt.
So eindrucksvoll Murisiers Vielseitigkeit auch ist, gegen die Ergebnisse der vielleicht größten Skifahrerin aller Zeiten verblassen sie. Mikaela Shiffrin, die auf dem besten Weg ist, mehr Siege im Weltcup einzufahren als jeder andere Star zuvor, hat in allen sechs Einzeldisziplinen mindestens einen Sieg eingefahren.
In der ewigen Bestenliste toppen Shiffrin (80 Siege) lediglich noch Lindsey Vonn (82) und der legendäre Schwede Ingemar Stenmark (86).
