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Düstere Zukunft für Deutschland

Alarmierender Trend in der Formel 1 macht Sorgen

Video: Exklusiv: Hülkenberg über Mick, die F1 und mehr
23. Dezember 2022, 15:22
sport.de
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Vor rund einem Jahrzehnt fuhren noch zahlreiche deutsche Piloten in der Formel 1. Inzwischen zeichnet sich in der Königsklasse des Motorsports jedoch ein alarmierender Trend ab. Hoffnung auf Besserung gibt es kaum.

Die Formel 1 und deutsche Fahrer - diese Kombination passte in der Vergangenheit einfach zusammen.

Durch die sieben WM-Titel von Michael Schumacher war hierzulande ein echter Hype entfacht. In der Folge rückten zahlreiche Piloten in die Serie nach. In der Saison 2010 gingen sieben deutsche Fahrer in der Formel 1 an den Start.

In den vergangenen Jahren lichtete sich das Feld aus deutscher Sicht dann aber nach und nach.

Der Rücktritt von Sebastian Vettel stellt eine Zäsur dar, war der vierfache Champion in der jüngeren Vergangenheit doch DAS deutsche Gesicht in der Formel 1.

Der als Thronfolger gehandelte Mick Schumacher nahm bislang nicht die erhoffte Entwicklung. Der 23-Jährige ist sein Stammcockpit bei Haas schon wieder los.

Nico Hülkenberg einziger deutscher Stammfahrer in der Formel 1

Schumacher jr. fungiert stattdessen im kommenden Jahr als Ersatzfahrer bei Mercedes. So gibt es 2023 nur noch einen einzigen deutschen Stammpiloten in der Formel 1: Nico Hülkenberg.

Der Emmericher soll Haas mit seiner großen Erfahrung helfen. Mit seinen 35 Jahren ist der Rückkehrer allerdings im Herbst seiner Karriere angekommen.

Es bleibt die große Frage: Wer soll mittel- und langfristig das neue deutsche Aushängeschild in der Formel 1 werden?

Die Suche nach der Antwort gestaltet sich als kompliziert, schließlich fahren die heimischen Talente in den Nachwuchsserien der Spitze hinterher. 

David Beckmann landete in der Formel 2 auf dem 18. Platz, David Schumacher blieb in der DTM als einziger Stammpilot punktelos.

In der Formel 3, Formel 4 oder Formel E suchte man in der abgelaufenen Saison ebenfalls vergeblich nach einem deutschen Titelanwärter.

"Elitesport" Formel 1 fordert Millionen-Summen

Eine Hauptursache für die deutschen Nachwuchssorgen sind die immensen Kosten, die der Motorsport mit sich bringt.

Ex-Pilot Ralf Schumacher rechnete bei "Formel1.de" vor, dass bis zu 15 Millionen Euro nötig sind, um es in die Formel 1 zu schaffen.

Auch Vettel machte auf die Problematik aufmerksam. "Ich glaube, wenn ich heute noch einmal mit sieben Jahren anfangen müsste, wäre ich mir nicht sicher, ob ich es schaffen würde, weil man in einem sehr, sehr frühen Alter den finanziellen Rückhalt haben muss", meinte der Heppenheimer, der in diesem Zusammenhang von einem "Elitesport" sprach.

Mit dieser Aussage spielte Vettel auch auf die Pay-Driver an. Nikita Mazepin oder Nicholas Latifi waren in den letzten Jahren Beispiele dafür, dass Geld und zahlungskräftige Sponsoren ebenso eine Rolle spielen wie das fahrerische Talent.

Gibt es Zyklen in der Formel 1?

Wird es in einigen Jahren also keinen deutschen Fahrer mehr in der Formel 1 geben? Nico Hülkenberg bleibt optimistisch.

Er glaubt, dass es in der Königsklasse gewissen Phasen gibt. "Jetzt haben wir einen Zyklus, eine Generation ausgesetzt. Das hat man aber auch bei den Franzosen oder Südamerikanern gesehen", sagte Hülkenberg im RTL/ntv-Interview.

Dass es im deutschen Nachwuchs derzeit keinen großen Hoffnungsträger gibt, könne sich "in ein, zwei, drei Generationen, Jahrzehnten ändern", befand der Haas-Pilot.

Doch Fakt ist: Während die Formel 1 in anderen Teilen der Welt aktuell boomt, ist der große Hype in Deutschland vorerst vorbei.

Dass es hierzulande in absehbarer Zeit wohl auch keinen Grand Prix mehr geben wird, dürfte den Trend noch zusätzlich bestärken. Die goldenen Motorsport-Zeiten sind in Deutschland vorerst vorbei.

Jannik Kube

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren408
2NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing396
3AustralienOscar PiastriMcLaren392
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team309
5MonacoCharles LeclercFerrari230

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