Zur neuen Saison der Formel 1 bekommt Weltmeister-Rennstall Red Bull namhaften Zuwachs. Routinier und Publikumsliebling Daniel Ricciardo wird Test- und Reservefahrer - und dürfte nach Meinung der Experten durchaus Druck auf Red Bulls zweiten Fahrer Sergio Pérez ausüben. Auch, wenn der Mexikaner sich zuletzt betont "entspannt" gab.
Zur neuen Saison in der Königsklasse des Motorsports drängt sich bei Red Bull eine Frage nahezu auf: Wird Neuzugang und Ex-Teammitglied Daniel Ricciardo in 2023 lediglich im Simulator und auf der Teststrecke eingesetzt oder tritt der Australier womöglich doch in einen Zweikampf mit Sergio Pérez?
Pérez selbst hatte sich Anfang Dezember gegenüber "Sky Sport" "sehr entspannt" gegeben, man sei in der Formel 1 "immer großem Druck ausgesetzt", sodass sich seine Situation nach der Ricciardo-Rückkehr "überhaupt nicht geändert" habe.
Auch von offizieller Seite gibt es bislang keinerlei Anzeichen dafür, dass sein Cockpit inzwischen wackelt, wenngleich Motorsport-Chef Helmut Marko jüngst deutlich gemacht hatte, dass der 32-Jährige die klare Nummer zwei hinter Weltmeister Max Verstappen ist. Es gäbe ein klares Qualitätsgefälle im Team.
Ex-Pilot zweifelt an Pérez' Ruhe: "Interessanter Zweikampf"
Der indische Ex-Pilot Karun Chandhok, der das Geschehen in der Formel 1 mittlerweile als "Sky"-Experte verfolgt, hegte nun seinerseits Zweifel, dass Checos Platz im Team in Beton gemeißelt ist. "Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt", schätzte er mit Blick auf Ricciardo ein.
Seit Ricciardo 2018 Red Bull verlassen hat, wo er immerhin fünf Jahre lang hinterm Steuer saß, hätten sich die Autos in der Formel 1 "stark verändert". Dennoch sagt Chandhok: "Ich denke, dass Daniel vs. Checo ein interessantes Duell für das 24. Cockpit sein wird. Die Frage ist nur: Wie schätzen sie Ricciardo ein?"
Red Bull könnte den Neuzugang von McLaren im Simulator einsetzen, "aber das ist nicht, als würde man ein echtes Auto fahren". Daraus ergebe sich: "Werden sie ihn also irgendwo bei einem Test fahren lassen? Das würde ich gerne sehen."
Geht es nach dem englischen "Sky"-Kommentator David Croft, wäre Daniel Ricciardo indes nicht der geeignete Fahrer, sollte Red Bull an Sergio Pérez tatsächlich zweifeln. "Daniel ist ein fantastischer Kerl, aber er ist nicht die Zukunft von Red Bull." Dennoch sei der Australier durchaus noch immer "in der Lage, Rennen zu gewinnen".
In seiner Karriere gewann Daniel Ricciardo acht Rennen in der Formel 1. Ein einziges Mal gelang ihm das im McLaren, sieben Mal im Red Bull.
