Biathlon-Newcomerin Anamarija Lampic hat beim IBU-Cup-Massenstart in Ridnaun erneut für Furore gesorgt. Trotz einer abermals schwachen Leistung am Schießstand schaffte die Slowenin am Ende den Sprung auf das Podest. Eine Konkurrentin zog anschließend den Hut vor der 27-Jährigen.
Anamarija Lampic hat die ungeschriebenen "Massenstart-Gesetze" beim IBU Cup in Ridnaun auf beeindruckende Art und Weise außer Kraft gesetzt und einen kaum für möglich gehaltenen Erfolg gefeiert.
Wer bei der Biathlon-Königsdisziplin um den Sieg mitlaufen will, darf sich in der Regel keinen, höchstens allerdings ein bis maximal zwei Schießfehler erlauben. Lampic leistete sich am Sonntag dagegen gleich fünf (!) Fahrkarten - und verpasste den Sieg trotzdem nur um wenige Sekunden.
Obwohl die Slowenien fünf Strafrunden laufen musste, landete sie im Endklassement nur neun Sekunden hinter der Siegerin Gilonne Guigonnat auf Platz zwei. Die Französin war bei ihren vier Schießeinlagen jeweils fehlerfrei geblieben.
Auf Platz drei kam die Schwedin Tilda Johansson ins Ziel. Sie musste nur ein Mal in die Strafrunde, trotzdem fehlten ihr am Ende fast 32 Sekunden auf Lampic.
"Ich bin sehr beeindruckt von ihr", schwärmte die Schwedin gegenüber "SVT" nach dem Rennen von der Leistung ihrer Konkurrentin, die erst in diesem Jahr von den Langläuferinnen zu den Biathletinnen wechselte. Es sei beeindruckend zu sehen, wie schnell Lampic auf den Skiern ist.
Lob für Biathlon-Newcomerin: "Extrem schnell"
"Sie ist extrem, extrem schnell. Und das haben wir auch schon im Weltcup gesehen", sagte Johansson mit Blick auf das Weltcup-Debüt der Slowenin, die im Sprint von Hochfilzen selbst die Weltelite in der Loipe distanzierte und sensationell Fünfte wurde.
Nicht minder sensationell war ihr Auftritt in Ridnaun, wo sie gegen zahlreiche erfahrene Läuferinnen wie Vanessa Hinz (5. Platz) oder Mona Brorsson (11.) antrat.
Letztlich war es aber nicht nur die Leistung in der Loipe, die Johansson begeisterte, sondern auch der Auftritt von Lampic am Schießstand. Dort agiere sie schon, "ohne darüber nachzudenken", schwärmte die Schwedin: "Alles sieht so offensichtlich für sie aus."
Man könne vor der Arbeit, die Lampic im Sommer in ihre neue Karriere gesteckt hat, nur den Hut ziehen, verneigte sich Johansson vor der Slowenin, die womöglich schon bald ihre nächste Chance im Weltcup bekommen wird.

