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Sportler des Jahres: König Kaul träumt schon von Olympia

Niklas Kaul krönte sich im Sommer im Zehnkampf
Niklas Kaul krönte sich im Sommer im Zehnkampf
Foto: © IMAGO/Anke Waelischmiller/SVEN SIMON
18. Dezember 2022, 22:19

Zehnkämpfer Niklas Kaul hat sich bei der Heim-EM seinen zweiten großen Titel gesichert - und ist nach 2019 erneut Deutschlands Sportler des Jahres.

Sein obligatorisches Nickerchen lässt sich Niklas Kaul nicht nehmen - egal wie stressig sein Tag mit Training, Uni, Interviews oder Sponsorenterminen auch sein mag. "Ich schlafe nachts lieber kürzer und lege mich dafür mittags nochmal hin", sagt der Zehnkampf-Held.

Und vielleicht bringt auch deshalb Kaul ja nichts so schnell aus der Ruhe. Bei der Heim-EM in München lag der 24-Jährige lange hinten, dann startete er wieder einmal eine sensationelle Aufholjagd - nach unglaublichen 4:10,04 Minuten zum Abschluss über die 1500 m fing der Lehramtsstudent mit 8545 Punkten den lange Führenden Simon Ehammer aus der Schweiz (8468) noch ab.

"München wird ab jetzt einen ganz, ganz speziellen Platz in meinem Herzen haben", sagte Kaul, der über die zwei Tage von den Fans getragen wurde: "Emotional ist der EM-Titel noch viel mehr wert als der WM-Titel."

2019 war Kaul in Doha als jüngster Zehnkämpfer der Geschichte sensationell zu WM-Gold gestürmt, niemand hatte mit ihm gerechnet, er hatte nichts zu verlieren. Doch diesmal war es ganz anders. Kaul hatte nach Doha so viel durchmachen müssen, umso süßer schmeckte der Triumph vor den eigenen Fans. Süß auch die Auszeichnung zum Sportler des Jahres 2022.

Drama in Tokio - Happy End in München

Im Rausch der Emotionen hatte Kaul in München auch sein Olympia-Drama von Tokio fast vergessen, als er aussichtsreich lag, aber verletzt aufgeben musste und im Rollstuhl aus dem Stadion gefahren wurde. Immer wieder hatte er auch Probleme mit den Füßen, von der Operation am Ellenbogen an seinem Wurfarm ganz zu schweigen.

Doch für München holte Kaul alles aus sich heraus, die EM war emotional viel wichtiger für ihn als die WM in Eugene. Die Ehrenrunde im Olympiastadion, der Jubel der Fans, die Party-Stimmung - das war all die Qualen wert. "So etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte Kaul: "Etwas ganz, ganz Besonderes."

Weltmeister 2019, Europameister 2022. "Was gibt's denn noch" zu gewinnen, fragte Kaul im Scherz. Und na klar, der Goldjunge denkt schon an Olympia 2024 in Paris. "Ich werde mein Bestes geben, dort in einer noch besseren Form zu sein als in Doha und hier", sagte Kaul. Denn er weiß auch: Seine Punktzahl von München hätte bei der WM "nur" zu Platz vier gereicht.

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