Die Skimarke Van Deer hat binnen kurzer Zeit den Alpin-Sport aufgemischt. Doch der Hype um das Material, das von Ex-Skistar Marcel Hirscher hergestellt wird, sei überzogen, wie sein ehemaliger Teamkollege Hannes Reichelt befindet.
Für seine neue Skimarke hat der zweifache Olympiasieger und siebenfache Weltmeister Marcel Hirscher schon so manchen Top-Profi gewinnen können. Henrik Kristoffersen ist das wohl bekannteste Gesicht des Ausrüsters, der sich in der Weltcup-Saison 2022/23 erstmals auf höchstem Niveau beweisen darf. Der Norweger startete mehr als solide in den Winter, verbuchte etwa einen dritten Platz im ersten Riesenslalom des Jahres in Söden.
"Van Deer hat etwas Schwung in das Business gebracht", muss daher auch Marcel Hirschers Landsmann Hannes Reichelt im Interview mit "Eurosport" anerkennen, der seine lange Ski-Karriere im März 2021 beendet hatte. Gleichwohl sagt der 42-Jährige: "Der Hype selbst ist etwas übertrieben. Am Ende bauen Hirscher und Van Deer nur die Bretter."
Die restlichen Teile, wie etwa Skischuhe oder die Bindung, werden von Van Deer hinzugekauft. "Das ist viel einfacher, als das ganze Paket zu produzieren. Das ist der Vorteil, den sie im Vergleich zu anderen Skimarken haben."
Arbeit von Van Deer "relativ einfach"
Van Deer sei somit in der Lage gewesen, "relativ schnell" einen guten Ski herzustellen, mit dem der Anschluss zur Weltspitze gelingen konnte. "Das hat man bei Henrik Kristoffersen gesehen, der wieder vorne mitfährt", so Reichelt, der hinzufügt: "Bei Skiern, die funktioniert haben, kann man die Geometrie ausmessen. Und ansonsten besorgt man sich einfach einen alten Ski, schneidet ihn durch und schaut, wie er aufgebaut ist. Das ist relativ einfach."
Neben Henrik Kristoffersen setzen bislang auch der Brite Charlie Raposo, Tim Haugan aus Norwegen und der Österreicher Tobi Tritscher auf die Bretter von Marcel Hirscher.

