Den Auftakt des Biathlon-Weltcups in der vergangenen Woche dominierte Johannes Thingnes Bö die Konkurrenz mal wieder fast nach Belieben. Zwei von drei Einzel-Rennen in Kontiolahti entschied der Norweger für sich. In Hochfilzen wollen die französischen Kontrahenten an Bös Dominanz rütteln.
Einen enttäuschenden zwölften Platz im Einzel konterte Johannes Thingnes Bö beim Biathlon-Saisonstart im finnischen Kontiolahti mit den Siegen im Sprint und der Verfolgung. Die beiden Rennen zeigten einmal mehr: Wenn der 29-Jährige einen guten Tag erwischt, ist er nicht zu schlagen.
Diese Erkenntnis ist auch für Frankreichs Biathlon-Team nicht neu. Cheftrainer Vincent Vittoz gestand nach der Verfolgung, dass Bö momentan "eine Klasse für sich" sei.
Der zweifache Weltmeister Émilien Jacquelin befürchtet sogar, dass sich der Biathlon-Dominator derzeit etwas unterfordert fühlen könnte. "Ich denke, er langweilt sich an der Spitze", sagte er "FFS TV".
Frankreichs Biathlon-Team in Hochfilzen "an der Spitze"?
Auch Bö selbst hatte zuletzt gegenüber "TV2" gestanden, dass bei ihm auf Grund seiner Dominanz "die eigentliche Siegeseuphorie seit einigen Jahren verflogen" sei.
Dass es für Bö beim kommenden Weltcup in Hochfilzen nicht ganz so langweilig wird, davon ist Jacquelin auf Grund der Erfahrung aus den letzten Jahren überzeugt.
"Wie immer müssen wir erst auf Hochfilzen und die dortige Höhenlage treffen, dass wir eine Rolle an der Spitze spielen können", sagte der französische Biathlon-Star.
Wieder vorne mitmischen will auch Jacquelins Landsmann Quentin Fillon Maillet. Der amtierende Gesamtweltcupsieger fand in Finnland überhaupt nicht in die Spur. Sein bestes Ergebnis war ein zehnter Platz in der Verfolgung - viel zu wenig für die hohen Ansprüche des 30-Jährigen.
Doch die anspruchsvolle Strecke in Hochfilzen könnte für Fillon Maillet zum Wendepunkt werden: Zwei der letzten drei Verfolger in der auf über 900 Höhenmetern gelegenen Gemeinde konnte der Franzose für sich entscheiden.
