Die deutsche Biathletin Franziska Preuß wird immer wieder vom Verletzungspech eingeholt. Den Weltcup-Auftakt im finnischen Kontiolahti hatte sie kurzfristig absagen müssen. Im Sommer dachte sie gar an ein vorzeitiges Karriereende, wie sie nun offenbarte.
Franziska Preuß hat sich durchgebissen und nach zahlreichen Rückschlägen einen neuen Anlauf gewagt. Die Entscheidung, weiter im Biathlon-Weltcup anzutreten, fiel letztlich erst in der Saisonvorbereitung.
"Dieses Jahr im Sommer hatte ich ehrlich gesagt Phasen gehabt, in denen mir die Ärzte schon wieder das OK gegeben haben und ich mit dem Training beginnen durfte, aber in denen ich schon Motivationsprobleme hatte", bekannte die 28-Jährige im Gespräch mit "Sky": "Ich habe damals zu meinem Freund gesagt: 'Ich weiß einfach nicht, ob sich das Ganze noch lohnt. Oder hänge ich in sechs, sieben Wochen schon wieder da?'"
Sie habe sich "ernsthaft Gedanken" über die Leistungsfähigkeit des eigenen Körpers gemacht: "Ob das noch Sinn macht und ob der noch so belastbar ist."
Biathletin Preuß formuliert defensives Saisonziel
Preuß habe sich in jener Phase eingestehen müssen, dass ihr Körper "sehr anfällig" für Verletzungen ist. "Ich muss extrem aufpassen und jedes Warnsignal vom Körper ernst nehmen und darauf reagieren. Nicht dass es dann schlimmer wird und ich wieder drei Wochen durchhänge und der Körper richtig streikt."
Als sie vor dem Weltcup-Auftakt in Kontiolahti über Husten klagte, habe sie entschieden, nicht anzutreten. "Ich war nicht 100 Prozent gesund. Bei anderen geht das vielleicht, dass sie mit 90 Prozent laufen können ohne dass dann gleich Katastrophe ist. Bei mir ist das leider nicht, ich habe das akzeptiert." Es sei "hart abzusagen, weil man hat ja den ganzen Sommer dafür trainiert. Man hat ja Ziele. Aber es hilft nichts, man muss da ehrlich zu sich sein und Entscheidungen treffen".
Ihr Saisonziel hatte die Weltcup-Dritte von 2020/21 und Staffel-Dritte bei den Olympischen Winterspielen von Peking schon im Vorfeld sehr defensiv formuliert. "Gesund bleiben, von Woche zu Woche durchpowern können, ohne große Ausfälle. Dass ich es schaffe, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, bei mir zu bleiben und nicht in alte Muster zu verfallen", sagte die Bayerin.
