Laut Torhüter Alexander Meyer liegen Borussia Dortmunds durchwachsene Leistungen im ersten Saison-Halbjahr auch an einem in Teilen vorhanden Einstellungsproblem. Daran arbeite man beim BVB aber intensiv.
"Ich meine: Wie man trainiert, so spielt man meistens auch. Und wenn wir nicht auf 100 Prozent unserer Leistung kommen, bekommen wir unsere Probleme. Das hat man in dieser Saison leider auch gesehen", sagte Meyer im Interview mit den "Ruhr Nachrichten".
Dieses Problem, das immerhin schon sechs Niederlagen in der Fußball-Bundesliga mit verursachte, sei "aber nichts Spezielles beim BVB", erklärte die 31 Jahre alte Nummer zwei des Vizemeisters. "Das habe ich auf allen meinen Stationen als Thema erlebt."
BVB "aktuell in einem Umbruch"
Der Unterschied sei, dass man in Dortmund jedes Spiel gewinnen müssen. "Deswegen sage ich: Egal, was war, es geht am nächsten Tag immer wieder bei Null los. Das müssen wir uns noch mehr einimpfen, dass wir jeden Tag aufs Neue an uns arbeiten müssen, uns das nächste Ziel stecken", so der Schlussmann, der vor der Saison von Jahn Regensburg aus der 2. Bundesliga zum BVB gewechselt war.
Über das Thema sei mannschaftsintern "viel gesprochen" worden, sagte Meyer. "Von außen sagt sich manches leichter, als es dann umzusetzen ist. Im Herbst hatten wir sechs Englische Wochen, da gab es nur noch Abschlusstraining, Spiel und Regeneration. Die Belastung war intensiv. Da bleibt Entwicklung auf der Strecke, und wir befinden uns als Mannschaft aktuell in einem Umbruch."
"Der Druck ist gewaltig, innen und von außen"
Die Ansprüche beim BVB, auch aus dem Umfeld, empfindet Meyer als "extrem hoch", wie er weiter ausführte. "Der Druck ist gewaltig, innen und von außen. Was medial passiert, versuche ich weitestgehend auszublenden. Am Ende ist jedes Spiel, egal ob zweite Liga oder Champions League, ein Fußballspiel über 90 Minuten. Darauf muss man sich konzentrieren."
Gerade bei ihm als Torwart sei die mentale Komponente "nicht zu unterschätzen", sagte Meyer, der sein Verhältnis zu Stammkeeper Gregor Kobel als "sehr gut" bezeichnete. "Mir gefällt diese Verantwortung! Ich arbeite seit vielen Jahren mit Mentaltrainern zusammen und lese viel darüber. Auch auf die neue Rolle in Dortmund habe ich mich vorbereitet."