In zwei Wochen startet für die Nordischen Kombinierinnen die neue Weltcup-Saison. Doch schon jetzt sorgte Gyda Westvold Hansen, die Pionierin der Sportart, die 2021 erste und bislang einzige Weltmeisterin ihrer Sportart wurde, für Aufsehen. Beim nationalen Saisonauftakt in Beitostoelen gewann die 20-Jährige mit aufgemaltem Bart, ein Protest gegen die Nicht-Berücksichtigung bei Olympischen Winterspielen.
Im Sommer gab das IOC bekannt, dass es auch bei den nächsten Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo keine Frauen-Wettbewerbe in der Nordischen Kombination geben würde. Ein Umstand, der zu Debatten und Protesten führte.
"Wir finden es ziemlich absurd, dass man tatsächlich einen Bart haben muss, um an Olympischen Spielen teilnehmen zu dürfen", machte Westvold Hansen ihrem Ärger gegenüber "NRK" Luft. "Hier geht es um Gleichberechtigung", legte Teamkollegen Marte Leinan Lund nach.
Doppelter Protest der norwegischen Kombiniererinnen
Die Nordische Kombination ist die einzige olympische Disziplin, in der es keine Wettbewerbe für Männer und Frauen gibt. Die Norwegerinnen kämpfen nun dagegen an. Schon vor dem Start des Rennens protestierten die Läuferinnen in der Start-Zone. Sie hielten ihre Laufstöcke gekreuzt über ihren Köpfen in die Höhe. Das dadurch entstehende X ist Teil des Protests "no eXeption" - keine Ausnahme.

Damit noch nicht genug: Westvold Hansen malte sich außerdem mit einem Edding Bartstoppeln ins Gesicht. "Wir wollen Aufmerksamkeit schaffen und viele Menschen dazu bringen, sich dem Protest anzuschließen", erklärte sie: "So wollen und nur so können wir das IOC beeinflussen."
Unterstützung erhält Westvold Hansen unter anderem vom norwegischen Ski-Verband: "Es ist ein Zeichen, dass wir mir der IOC-Entscheidung nicht einverstanden sind. Wir konzentrieren uns auf die Tatsache, dass die Frauen auch zu Olympia wollen", erklärte Manager Ivar Stuan.
Auch die norwegischen Stars Jarl Magnus Riiber, Jens Luras Oftebro und Joergen Graabak nahmen in Beitostoelen am Protest teil. Auch die zeigten als Zeichen der Unterstützung das X mit ihren Skistöcken.