Die erfolgsverwöhnten Fans der Green Bay Packers ließen ihren Unmut am Donnerstagabend freien Lauf. Bei der 17:27-Niederlage gegen die Tennessee Titans straften sie ihr Team mit Buhrufen ab. Quarterback Aaron Rodgers fehlten im Anschluss die Worte.
Auf die heftige Reaktion der Heimfans war Rodgers offensichtlich nicht gefasst. "Interessant", lautete der kurze Kommentar des 38-Jährigen nach Spielende. Zum Reporter, der ihn auf die Buhrufe angesprochen hatte, meinte er nur: "Das ist das Beste, was ich dir geben kann."
Im verschneiten Lambeau Field kassierten die Cheeseheads ihre sechste Niederlage aus den letzten sieben Begegnungen. Der Frust der Fans also nachvollziehbar.
Obwohl die Packers erneut zu wenig Offensive-Power aufs Feld bekamen, wollte Rodgers nicht schon wieder auf seiner Daumenverletzung herumreiten, die ihn seit Woche 5 plagt. "Ich werde mich nicht wegen meines Daumens entschuldigen, es ist seit New York dasselbe."
Die Schuld für seine zum Teil katastrophalen Fehlpässe suchte der Playcaller derweil beim Wetter. "Ich habe heute eine Menge Flatterbälle geworfen. Es war etwas Wind." Insgesamt warf Rodgers zwei Touchdowns, was ganz solide ist. Vom amtierenden MVP erwarten Fans und Team aber mehr, um die momentane Krise zu beenden.
Christian Watson mit Franchise-Rekord
Einen Hoffnungsträger in diesen schweren Zeiten stellt Christian Watson dar. Der Wide Receiver fing gegen Tennessee eben jene zwei Touchdowns, die die Gastgeber bis zum Schluss im Spiel gehalten haben. Bereits in der letzten Woche konnte der Passempfänger drei Catches in der Endzone verbuchen.
Seit 2018 gab es keinen Rookie mehr, dem in zwei Spielen hintereinander jeweils zwei oder mehr Touchdowns gelungen waren. In der traditionsreichen Geschichte der Green Bay Packers ist dies zudem eine Premiere.
Christian Watson spielt sich mit solchen Auftritten weiter in die Herzen der eigenen Anhänger, die ihm zu Saisonbeginn noch mit Skepsis begegneten. Im NFL Draft 2022 wurde er erst als siebter Receiver gepickt. Watson, dessen Vater schon für die Packers auflief, musste in der Offseason außerdem am Knie operiert werden, was die Erwartungshaltung zusätzlich senkte.



































