Es war der Aufreger des letzten Formel-1-Wochenendes in Brasilien: Die Weigerung von Max Verstappen, seinem Teamkollegen Sergio Pérez den sechsten Platz zurückzugeben. Der Ego-Trip des Weltmeisters sorgte für mächtig Gesprächsstoff vor und hinter den Kulissen.
Auch Tage danach stellen sich Formel-1-Beobachter und -Experten noch immer die Frage: Was hat Verstappen dazu bewogen, Pérez im Kampf um die Vizeweltmeisterschaft direkt zu schaden?
Zur Erinnerung: Statt als WM-Zweiter reist Pérez nur noch als Dritter hinter Weltmeister Verstappen und Ferrari-Star Charles Leclerc zum Saisonfinale nach Abu Dhabi.
Hätte ihn der Niederländer wie zuvor abgesprochen in Brasilien wieder vorbeigelassen, würde Pérez jetzt mit zwei WM-Punkten mehr vor Leclerc liegen, statt jetzt aufgrund der weniger eingefahrenen Saisonsiege dahinter.
Verstappens Weigerung sei "schwierig zu verstehen, ohne die internen Gründe zu kennen", meinte der langjährige Formel-1-Fahrer Timo Glock in seiner "Sky"-Kolumne. "Klar ist aber, dass da schon sehr, sehr viel vorgefallen sein muss, dass man so reagiert."
Formel 1: Wollte sich Max Verstappen rächen?
Was genau der Auslöser für die eigenwillige Aktion Verstappens gewesen ist, ist bis heute unklar. Auf Nachfrage seiner eigenen Ingenieure, was er sich dabei gedacht habe, Pérez nicht passieren zu lassen, motzte der zweimalige Weltmeister: "Fragt mich das nicht noch einmal. Haben wir uns verstanden? Ich habe meine Gründe und ich stehe zu diesen."
TV-Experte Glock meinte dazu: "Man muss erst einmal die internen Gründen kennen, wieso es zu solch einer Aussage von Verstappen gekommen ist. Verstappen hätte es aber sicherlich nicht geschadet, wenn er Pérez die Punkte geschenkt hätte für den Kampf um Platz zwei in der WM."
Gerüchten zufolge wollte sich Verstappen mit seiner Weigerung am Sonntag für einen Vorfall im Qualifying von Monaco rächen. Dort verursachte Pérez einen Unfall in Q3, durch den er selbst Dritter in der Startaufstellung blieb, während Verstappen als Vierter keine weitere Zeit mehr setzen konnte.
Anschließend gewann der Mexikaner das Rennen, während Verstappen "nur" Dritter wurde. Von den Beteiligten bestätigt wurden diese Spekulationen bis heute allerdings nicht.


