Aus der Medaillentraum! Deutschlands Handballerinnen sind bei der Europameisterschaft vorzeitig gescheitert.
Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch verlor am Dienstagabend trotz einer kämpferisch starken Leistung mit 21:29 (9:13) gegen den übermächtigen Olympiasieger Frankreich.
Das Halbfinale ist damit schon vor der letzten Hauptrundenpartie außer Reichweite.
Kapitänin Alina Grijseels war in Skopje mit sieben Treffern wie in bislang allen Spielen beste deutsche Werferin. Die Auswahl des Deutschen Handballbundes präsentierte sich ebenbürtig, in den entscheidenden Momenten waren die Französinnen allerdings abgezockter. Seit 17 Jahren wartet Deutschland nun schon auf einen Pflichtspielsieg gegen Frankreich.
Mit 2:6 Punkten sind die ersten beiden Plätze der Sechsergruppe für das deutsche Team nicht mehr erreichbar.
"Frankreich ist einfach deutlich abgezockter als wir. Die Niederlage geht in Ordnung. Wir haben es nicht geschafft, an unsere Leistungsgrenze zu kommen", sagte der sichtlich enttäuschte Gaugisch.
DHB-Team auf Schützenhilfe angewiesen
Die letzte Partie gegen Rumänien am Mittwoch (15:30 Uhr/Sportdeutschland.tv) ist aber keineswegs bedeutungslos.
Mit einem Erfolg hätte Deutschland die Chance, noch auf den dritten Rang springen, der für das Spiel um Platz fünf berechtigt. Dieser könnte mit Blick auf die Teilnahme an einem Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele noch wichtig werden.
Dafür benötigt das DHB-Team allerdings Schützenhilfe der bereits für das Halbfinale qualifizierten Französinnen (8:0 Punkte) und Montenegrinerinnen (6:2). Frankreich trifft am Mittwochabend auf Spanien (3:5), Montenegro spielt vorher gegen die Niederlande (3:5).
Die einzige Medaille bei einer Europameisterschaft holten die Handballerinnen bei der Erstauflage im Jahr 1994, letztmals auf dem Treppchen bei einem Großereignis standen sie beim Bronzemedaillengewinn bei der WM 2007.
Smits und Co. verzweifeln an Torfrau Darleux
Der DHB-Auswahl lief schnell einem Rückstand hinterher. Auch dank der starken Torhüterin Katharina Filter blieben die Deutschen zunächst dran.
Dann verschärften die Olympiasiegerinnen aber das Tempo und erspielten sich einen Fünf-Tore-Vorsprung (12:7). Xenia Smits und Co. scheiterten immer wieder an Frankreichs überragender Torfrau Cleopatre Darleux.
Nach dem Wechsel keimte kurz Hoffnung auf, als das DHB-Team den Rückstand beim 12:14 auf zwei Tore verkürzte. Doch es folgten erneut Fehlwürfe und technische Fehler, wodurch eine mögliche Aufholjagd immer wieder im Ansatz gestoppt wurde. Da half es auch nichts, dass der Kampfgeist stimmte.
Zehn Minuten vor Schluss lag Deutschland beim 16:20 immer noch mit vier Toren zurück und konnte der Partie gegen einen in allen Belangen überlegenen Gegner auch in der Schlussphase keine Wende mehr geben. So stand am Ende eine deutliche Niederlage.