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Vlhova gesteht Rücktritts-Gedanken: "Ich war komplett leer"

Ski-Star Petra Vlhova dachte an Rücktritt
Ski-Star Petra Vlhova dachte an Rücktritt
Foto: © IMAGO/Jari Pestelacci
15. November 2022, 07:52
sport.de
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Ski-Superstar Petra Vlhova zog nach ihrem Slalom-Triumph bei den Olympischen Winterspielen in Peking ernsthaft einen Rücktritt in Erwägung.

"Nach der Goldmedaille in Peking fiel ich in ein mentales Loch, ich war komplett leer", gestand die Slowakin in einem Interview mit dem Schweizer "Blick". Sie habe schließlich "alles erreicht, wovon ich als Kind geträumt hatte", ergänzte die 27-Jährige.

Erst eine Auszeit ließ Vlhova umdenken. "Nach dem letzten Winter ging ich zuerst einen Monat in die Ferien, habe keine Minute ans Skifahren gedacht. Danach kam ich zum Entschluss, doch weiterzumachen", sagte die Riesenslalom-Weltmeisterin von 2019. "Ich liebe den Sport nach wie vor."

Ihre Karriere müsse sie nun aber "anders planen", sagte Vlhova. "Ich bin nicht mehr 20, mein Körper ist anders. Ich weiß, was es braucht, um schnell zu sein. Gleichzeitig benötige ich mehr Pausen als früher."

Olympia 2026 in Turin und Cortina d’Ampezzo sei in ihrem Hinterkopf, "was danach kommt, werden wir sehen", sagte sie.

"Oft geweint": Großer Druck im alpinen Ski-Zirkus

Vlhova, die als eine der härtesten Arbeiterinnen im Ski-Zirkus gilt, äußerte sich in dem Interview auch zu ihrem harten Trainingspensum: "Ich will die Beste sein. Und darum bin ich bereit, Dinge zu tun, die ich manchmal nicht mag. Wenn es richtig wehtut, geht's nur ums Überleben. Aber auch andere Menschen haben schwierige Tage in ihren Jobs."

Aufgrund des großen Erfolgsdrucks in ihrer Sportart habe sie "oft geweint, als es nicht rund lief", sagte die Gesamtweltcup-Siegerin von 2020/2021. "Irgendwann habe ich gemerkt: Am besten bilde ich eine Blase um mich herum. Einzig die Personen innerhalb meines Teams sind wichtig, ich höre nur auf sie. Würde ich diese Blase öffnen und den Druck von außen hineinlassen, würde es nicht klappen."

Petra Vlhova ist es "egal, was andere sagen"

Inzwischen sei es ihr "egal, was andere sagen", sagte Vlhova. "Wissen Sie, als ich ein Kind war, hatten wir kaum Geld. Wir fragten darum überall nach Unterstützung. Viele meinten: 'Sie ist talentiert, kann aber nicht mit Widerständen umgehen.' Zum Glück habe ich nicht auf sie gehört."

"Schwierig" sei es heute manchmal, mit der Popularität als Sport-Star umzugehen. "Manchmal möchte ich mit meinem Freund einfach in ein Restaurant und mein Leben genießen. Doch es werden ständig Handys gezückt", sagte Vlhova. "Sagt man in solchen Situationen 'Nein', denkt die Person, man sei arrogant. Es ist schwierig. Schön wäre es, wenn sich die Fans in uns hineinfühlen und warten würden, bis wir fertig gegessen haben. Gleichzeitig verstehe ich es, wenn sie die Chance auf ein Foto nutzen wollen – sie kommt nicht oft."

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