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Niederlage gegen Gastgeber Montenegro

"Eigentlich scheiße": DHB-Frauen kassieren EM-Dämpfer

Knappe Niederlage für die deutschen Handballerinnen
Knappe Niederlage für die deutschen Handballerinnen
Foto: © IMAGO/Patrick Suephke
07. November 2022, 19:50

Großer Kampf, keine Punkte: Deutschlands Handball-Frauen haben bei der Europameisterschaft gegen Gastgeber Montenegro einen ersten Dämpfer kassiert, nun droht sogar das Aus.

Dicke rote Striemen im Gesicht von Alina Grijseels zeugten vom großen Kampf von Deutschlands Handball-Frauen. "Wir haben bravourös dagegen gehalten und einen wahnsinnigen Fight geliefert", lobte Markus Gaugisch. Doch am Ende konnten selbst die warmen Worte des Bundestrainers nicht über den ersten EM-Dämpfer hinwegtrösten: Durch das 25:29 (12:15) gegen Gastgeber Montenegro steht das deutsche Team bei der Europameisterschaft früh unter Druck. Sogar das EM-Vorrundenaus droht.

"Eigentlich scheiße", beschrieb Kapitänin Emily Bölk ihre Gemütslage nach dem verpassten Hauptrunden-Matchball im Hexenkessel von Podgorica. Man wäre "liebend gern" als Sieger vom Platz gegangen, entsprechend sei das Ergebnis "ein bisschen enttäuschend heute". Selbst 14 Tore von ihr und Grijseels (beide 7) reichten der deutschen Mannschaft vor 4500 Zuschauern nicht. Das deutsche Team scheiterte vor allem an einer zu hohen Fehlerquote im Angriff. Zudem sah Abwehrspezialistin Xenia Smits nach ihrer dritten Zeitstrafe früh die Rote Karte (36.).

"So ein Spiel hilft uns zu wachsen"

"Schade, dass es nicht gereicht hat", sagte Gaugisch: "Wir haben alles versucht. So ein Spiel hilft uns zu wachsen. Jetzt wollen wir gegen Spanien gewinnen." Und auch Bölk meinte: "Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken. Es ist noch nichts verloren. In zwei Tagen geht es nochmal um alles."

Wohl wahr: Im letzten Vorrundenspiel am Mittwoch (20:30 Uhr/beide Sportdeutschland.TV) gegen den WM-Vierten Spanien benötigt die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) mindestens einen Punkt, um aus eigener Kraft in die nächste Turnierphase einzuziehen.

"Wir schaffen das. Ich bin guter Dinge", so Bölk. Spanien war zum Start Montenegro mit 23:30 unterlegen. Deutschland hatte Außenseiter Polen zum Turnierauftakt mit Mühe 25:23 bezwungen.

Die ersten drei Teams der Vierergruppe erreichen die Hauptrunde, die in der ersten Turnierphase gewonnenen Punkte gegen die Hauptrundengegner werden mitgenommen. Da Montenegro durch den zweiten Erfolg sein Ticket für die nächste Turnierphase bereits sicher hat, kann das deutsche Team im Falle einer Qualifikation maximal zwei Punkte mit in die Hauptrunde nehmen.

Deutsche Mannschaft nutzte das Momentum nicht

Der ohrenbetäubende Lärm der enthusiastischen Zuschauer schien Bölk und Co. zunächst mehr zu hemmen, als ihnen lieb war. Zwar führte die DHB-Auswahl schnell mit 3:1 (6.), doch begünstigt durch deutsche Fehlwürfe und einfache Passfehler übernahm Montenegro fortan erstmal das Kommando und zog nach 20 Minuten bis auf 12:8 davon.

Deutschland steckte aber nicht auf, kämpfte sich bis zur Pause zurück in die Partie und war kurz nach Wiederanpfiff beim 16:16-Ausgleichstreffer durch Bölk plötzlich wieder auf Tuchfühlung. Ob Bölk mit ihren strammen Würfen aus der zweiten Reihe oder die unermüdliche Grijseels: In dieser Phase waren es besonders die beiden Kapitäninnen, die dem deutschen Angriffsspiel ihren Stempel aufdrückten.

Doch die deutsche Mannschaft nutzte das Momentum nicht. Ohne ihre Abwehrspezialistin Smits, die nach ihrem frühen Platzverweis fast die gesamte zweite Halbzeit zuschauen musste, fehlte es der deutschen Defensive an Zugriff. Als vorne nun auch die sonst so sichere Grijseels beim Stand von 20:23 vom Siebenmeterpunkt scheiterte, zeichnete sich zehn Minuten vor dem Ende eine Vorentscheidung ab.


Deutschland - Montenegro 25:29 (12:15)

Tore: Grijseels (7 Tore/2 Siebenmeter), Bölk (7), Smits (3), Hauf (2), Behrend (2), Stockschläder (2), Weigel (1), Petersen (1) für Deutschland - Jaukovic (9/5), Malovic (4), Pavicevic (4), Grbic (4), Radicevic (3), Raicevic (3), Brnovic (2) für Montenegro

Schiedsrichter: Alexei Covalciuc/Igor Covalciuc (Moldau)

Rote Karte: Smits (Deutschland/dritte Zeitstrafe)

Zuschauer: 3406 in Podgorica/Montenegro

Dänemark
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23
12
Norwegen
Norwegen
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31
13
18:00
So, 15.12.
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