Im vergangenen Winter sorgte der Schuh-Streit zwischen Deutschland und Polen im Skispringen für Aufsehen. Nun könnte neuer Ärger drohen. DSV-Trainer Stefan Horngacher muss sich deutliche Kritik anhören.
Es war eines der Themen im vergangenen Weltcup-Winter: Kurz vor dem Olympia-Beginn lieferten sich Deutschland und Polen einen hitzigen Streit um die Ausrüstung. DSV-Trainer Stefan Horngacher hatte in Willingen bei der FIS die Schuhe der Polen beanstandet und sorgte damit schließlich für den Ausschluss von Stefan Hula und Piotr Zyla.
Wie es in einem Bericht des Portals "sport.pl" heißt, bemängelte Horngacher im Rahmen eines FIS-Meetings in Zürich in diesem Herbst erneut die polnischen Nagaba-Schuhe. Die Plattform schreibt von "absurden Anschuldigungen" gegen den Hersteller. Wegen des Verhaltens Horngachers drohe wieder das Verbot der Schuhe, so lautet zumindest die Sichtweise in Polen.
Auf die Frage, ob dies dem polnischen Team schaden könnte, erklärte der ehemalige Skispringer Kazimierz Dlugopolski gegenüber "polsatsport.pl": "Er [Horngacher] tut sich selbst weh. Seine Mätzchen schaden uns nicht. Es ist schade, dass ein solcher Trainer, der in Polen geschätzt wurde und dem man ein Denkmal setzen wollte, jetzt solche Dinge tut. Das ist kindisch."
Ex-Skispringer: Polen "ohne Horngacher nicht schwächer"
Horngacher hatte bis 2019 die polnischen Skispringer trainiert. "Er dachte, wir könnten es ohne ihn nicht schaffen", meinte Dlugopolski, doch Polen sei "ohne Horngacher nicht schwächer".
Im Skispringen dürfte also auch im kommenden Winter eifrig über das Material diskutiert werden. Ewa Nagaba, Co-Gründerin der Schuh-Firma Nagaba sagte zu dem jüngsten Bericht im Interview mit "TVP Sport": "Ich persönlich habe die Vorwürfe nicht gehört, aber ich weiß, dass sie laut geworden sind. Das Nagaba-Schuhmodell, das der Kommission vorgestellt wurde, ist dasselbe, das im März von der FIS genehmigt wurde. Es gab keine Neuerung. Ich verstehe nicht wirklich, woher die Aufregung kommt."
