Wegen des Klimawandels steht der Ski-Alpin-Sport ohnehin schon in der Kritik. Ski-Legende Marcel Hirscher schlug nun Alarm und regte Änderungen an.
"Für mich ist klar, dass der Winter sich nach hinten verlagert hat", sagte Hirscher im Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur "APA".
Daher forderte der 33-Jährige auch eine Verlagerung der Ski-Alpin-Saison. "Muss es sein, wirklich Ende Oktober ein Rennen zu fahren? Reicht nicht Ende November", so der zurückgetretene Superstar: "Und warum nicht das letzte Rennen in 2.000 Meter Seehöhe Mitte April, Ende April."
Den Kalender sieht Hirscher äußerst kritisch. "Auch dieses Überseetraining - ist das wirklich notwendig? Würden wir nicht den Zeitdruck so erhöhen mit einem Rennen um den 26. Oktober, dann hätte keiner diesen Stress", mahnte der Österreicher: "Das hinterfrage ich schon sehr."
Die Ski-Alpin-Saison geht bereits am 22. Oktober mit dem Riesenslalom in Sölden.
Hirscher gewann in seiner Karriere unter anderem sieben Weltmeisterschaftstitel, holte acht Siege im Gesamtweltcup und zwei Goldmedaillen bei Olympia. 2019 gab er sein Karriereende bekannt.
"Sports for Future" warnt vor Wintersportevents
Kritik am Wintersport gab es zuletzt auch von "Sports for Future". Die Initiative sprach sich aber gegen Schuldzuweisungen aus.
"Es entsteht ein leichter Reflex, den Wintersport sehr stark in die Verantwortung zu ziehen", sagte Gründer Stefan Wagner dem "Sport-Informations-Dienst" am Donnerstag beim Spielmacher-Kongress in Köln.
Zwar seien die Folgen der Krise gerade zu Saisonbeginn im Wintersport durch Aspekte wie den ausbleibenden Schnee besonders sichtbar, dadurch werde der Wintersport aber "wie wir alle" im Sport "zu Opfern und Tätern zugleich", so Wagner. "Da muss niemand auf jemandem mit dem Finger zeigen", sagte er: "Sondern wir müssen uns einfach den Realitäten stellen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen."
