Zum Saisonauftakt der Skispringerinnen und Skispringer droht dem finnischen Team ein Eklat. Da der Verband offenbar Sponsorenversprechen gebrochen hat und wichtige organisatorische Themen weiterhin nicht vertraglich geregelt sind, hat die erste Athletin nun mit einem Boykott gedroht.
Hintergrund des Streits ist, dass der finnische Ski-Verband seine Sportlerinnen und Sportler noch nicht mit einem sogenannten Athletenvertrag ausgestattet hat. Dieser regelt neben Fragen zu Trainingslagern und Dopingtest auch die Aufteilung der Sponsoren auf den Anzügen.
"Wenn ich den Vertrag nicht bekomme, dann werde ich in Wisla nicht an den Start gehen", kündigte Olympiateilnehmerin Julia Kykkänen gegenüber der finnischen Boulevardzeitung "Iltalehti" an.
"Normalerweise bekommen wir einen solchen Vertrag im Sommer, der alte ist im Mai ausgelaufen. Das ist eine bizarre Situation, ich kann das einfach nicht erklären", fügte Kykkänen hinzu.
Ausgerechnet beim Sponsoren-Thema soll es zuletzt Streit gegeben haben. Laut "Iltalehti" hatte der Verband seinen Springerinnen und Springern versprochen, dass diese einen lukrativen Platz auf der Vorderseite des Trikot mit einem persönlichen Sponsor füllen dürfen.
Viele Skisprung-Stars des Landes hatten daraufhin Gespräche mit interessierten Unternehmen geführt.
Sponsoren-Zoff bei den finnischen Skispringen
Der neue Hauptsponsor des Verbandes, der österreichische Heizungsbauer IDM, habe allerdings kurz darauf die versprochenen Plätze für sich beansprucht.
Als Kompensation soll der Verband den Sportlerinnen und Sportler einen Werbeplatz am Kragen angeboten haben, der allerdings finanziell nicht so lukrativ ist. Einige beschlossene Privat-Deals wurden daraufhin zurückgezogen, sehr zum Ärger der Athletinnen und Athleten.
Der finnische Verband wollte sich auf Nachfrage von "Iltalehti" nicht zu den Vorgängen äußern.
Auch im Männer-Team soll es Unmut über die Zustände geben. Allerdings hat sich von dort noch keine Athlet zu einem möglichen Protest in Wisla geäußert. Am 5. November startet dort der Weltcup im Skispringen.
