Der Schach-Skandal spitzt sich weiter zu. Nachdem Weltmeister Magnus Carlsen vor wenigen Wochen schwere Betrugsvorwürfe gegen Hans Niemann erhoben hat, verklagt dieser seinen Widersacher nun auf Schadenersatz.
Nächster Akt im Schach-Drama: Hans Niemann geht juristisch gegen Magnus Carlsen vor. Der US-Großmeister fordert 100 Millionen Dollar [rund 102 Millionen Euro] Schadenersatz vom norwegischen Weltmeister sowie von Carlsens Firma "Play Magnus" und den beiden US-Schachspielern Danny Rensch und Hikaru Nakamura.
Die Klage ist im US-Bundesstaat Missouri eingegangen. Carlsen hatte im September schwere Betrugsvorwürfe gegen Niemann erhoben.
Schwere Vorwürfe gegen Hans Niemann
Die Schach-Onlineseite "chess.com" kam daraufhin in ihrer Untersuchung (hier geht es zum Original-Dokument) zu dem Ergebnis, dass Niemann vielfach zu unerlaubter Computer-Unterstützung gegriffen haben soll. Der 19-Jährige hatte bereits vor den Enthüllungen gestanden, einmal im Alter von 12 und einmal im Alter von 16 Jahren Computer-Hilfe während einer Partie in Anspruch genommen zu haben.
Doch Niemann will die neuen Anschuldigungen gegen ihn nicht auf sich sitzen lassen. In seiner Klage wirft er Carlsen und dessen Firma sowie Rensch und Nakamura Verleumdung und üble Nachrede vor. Zudem beschuldigt Niemann die Schach-Spieler der geheimen Absprachen sowie seinen Ruf und seine Existenz zerstören zu wollen (hier geht es zur vollständigen Klage).
Nächster Schach-Wirbel
"Meine Klage spricht für sich", meldete sich Niemann am Donnerstag (MEZ) bei Twitter zu Wort. Zuletzt stand der US-Amerikaner ungewollt im Mittelpunkt.
Am Dienstagabend griff dessen Kontrahent Samuel Sevian bei einer Partie plötzlich aufs Brett und "enthauptete" Niemanns König. Niemann versuchte anschließend die Wogen zu glätten. Doch der nächste Schach-Wirbel war zu diesem Zeitpunkt bereits perfekt.

