Große Aufregung bei den finnischen Wintersport-Stars. Verbandschef Ismo Hämäläinen hat angeregt, die interne Strafe für Dopingvergehen zu erhöhen. Sein Vorschlag sorgt jedoch für Kopfschütteln und löst ein lautes Echo aus.
Wenn finnische Wintersportlerinnen und -sportler, die einen Vertrag mit dem nationalen Verband abschließen, künftig gegen die Dopingregeln verstoßen und beim Betrügen erwischt werden, sollen sie noch kräftiger als bisher zur Kasse gebeten werden. Bislang betrug die Strafe für ein Dopingvergehen in Finnland 100.000 Euro. Geht es nach Verbandschef Ismo Hämäläinen, so wird diese Summe künftig erhöht - und zwar um ein Vielfaches.
Wie die Zeitung "Ilta-Sanomat" zunächst berichtete, forderte Hämäläinen eine Erhöhung der Strafe auf sagenhafte 500.000 Euro. Der Verbandschef bestätigte dies wenig später gegenüber der Zeitung. "Das stimmt. Dieser Vorschlag kam aus meinem Mund", sagte der Finne, der jedoch direkt relativierte: "Dieser Vorschlag war als spezieller Startpunkt der Diskussion gedacht."
Als "Startpunkt der Diskussion" verstanden die Sportlerinnen und Sportler diesen unverhältnismäßigen Vorschlag jedoch nicht. "Die Idee einer Vertragsstrafe in Höhe von einer halben Million Euro ist komplett absurd und einfach nur frech. In Finnland muss man so eine Summe noch nichtmal für Verbrechen zahlen", zitierte "Ilta-Sanomat" eine dem alpinen Nationalteam nahestehende Quelle.
Der Vorschlag werfe die Frage auf, ob der Verband den Athleten nicht traue, ergänzte die namentlich nicht genannte Quelle: "Abgesehen davon müsste kein Athlet diese Summe überhaupt zahlen. Es ist nur schwer vorstellbar, dass so eine Strafe vor Gericht durchgesetzt werden würde."
So weit wird es am Ende auch nicht kommen, denn letztlich einigten sich beide Parteien zwar auf eine Erhöhung der Doping-Strafe, von den 500.000 Euro rückte der Verband aber deutlich ab. So müssen Athletinnen und Athleten aus Finnland, die beim Dopen erwischt werden, künftig eine Strafe in Höhe von "nur" 150.000 Euro zahlen.


