Wenige Wochen vor dem Start in die neue Biathlon-Weltcupsaison steht der polnische Verband ohne einen wichtigen Teil seiner Führung da. Sportchefin Justyna Kowalczyk hat ihr Amt niedergelegt, einige Trainer folgten der ehemaligen Weltklasse-Langläuferin.
Am vergangenen Mittwoch bestätigte Justyna Kowalczyk auf Twitter, dass sie das Amt der Sportchefin des polnischen Biathlon-Verbandes mit sofortiger Wirkung niederlegen wird. Dazu berichtete die 39-Jährige auch vom Rücktritt der drei Trainer Aleksander Wierietielny, Lukasz Slonina and Adam Jakila.
Im Interview mit der polnischen Zeitung "Przegląd Sportowy" erklärte Kowalczyk anschließend, dass letztlich mehrere Gründe zu ihrem überraschenden Rücktritt führten. Über einige davon wollte die ehemalige Langläuferin allerdings nicht sprechen, stattdessen sagte sie nur: "Unter solchen Bedingungen möchte ich nicht arbeiten."
Gleichzeitig sprach Kowalczyk von Differenzen mit der im Juli 2022 installierten Verbandspräsidentin Joanna Badacz. Diese habe, anders als Vorgänger Zbigniew Waskiewicz, Kowalczyks Ideen "nicht mehr auf die gleiche Art wahrgenommen. Ich konnte nicht mehr entscheidend eingreifen", klagte die ehemalige Langläuferin.
"Unsere Biathleten sind nicht sehr erfolgreich, aber ..."
Neben einer neuen Präsidentin veränderte der polnische Verband seine Führungsriege auch auf anderen Positionen. Auch hier gab es laut Kowalczyk einige Reibungspunkte. "Mit Teilen des neuen Vorstands habe ich keine gemeinsame Sprache gefunden", sagte die zurückgetretene Sportchefin: "Leider haben wir die Situation nicht geradegebogen und mussten uns trennen."
Dem Verband und seinen Athletinnen und Athleten wünschte Kowalczyk abschließend nur das Beste. "Unsere Biathleten sind nicht sehr erfolgreich, aber sie sind zurückhaltend und arbeiten hart. Sie müssen in die richtige Richtung gelenkt werden, das wird die Resultate bringen. [...] Vielleicht geht die Sonne nach dem Sturm auf. Ich drücke ihnen die Daumen", sagte die 39-Jährige.