Das Management von Ex-Schwergewichts-Weltmeister Anthony Joshua arbeitet nach wie vor daran, den Kampf gegen WBC-Champion Tyson Fury auf die Beine zu stellen. Die vom "Gypsy King" aufgestellte Deadline wird AJs Lager allerdings nicht einhalten, wie Promoter Eddie Hearn am späten Donnerstagabend erklärte.
"Wir sind ziemlich verwirrt", erklärte Hearn im "BBC"-Interview, nachdem sich Fury am Donnerstag einmal mehr in einem Video zu einem möglichen Duell mit Anthony Joshua äußerte und die ursprünglich bereits am Montag abgelaufene Deadline eigenständig verlängerte - bis zum Donnerstagabend.
"Was wir in den sozialen Medien hören, unterscheidet sich von den Dingen, die wir in den Verhandlungen hören", beschuldigt Hearn den "Gypsy King", Unwahrheiten zu verbreiten. Was also ist in den letzten Tagen genau passiert?
"Nachdem wir uns auf die Rahmenbedingungen geeinigt haben, hat es neun Tage gedauert, bis wir den Vertrag bekommen haben. Wir hatten ihn also nicht für 14 Tage", widersprach Hearn dem WBC-Weltmeister, der zuletzt immer wieder schimpfte, AJ habe das Papier seit zwei Wochen vorliegen und weigere sich, zu unterschreiben.
In der kompletten vergangenen Woche sei man im Austausch gewesen, um den Deal näherzubringen, schilderte der Promoter: "Am Montag haben wir dann unsere finale Version des Vertrags zurückgeschickt. Das war der Tag, an dem er [Fury] bekanntgegeben hat, dass der Kampf geplatzt ist."
Trotz Furys öffentlicher Absage seien die Verhandlungen hinter den Kulissen weitergelaufen, erklärte Joshuas Promoter. "Gestern haben sie uns ihre Meinung zu unserem finalen Vorschlag geschickt und gesagt, dass sie mit Tyson sprechen wollen. Und heute kommt er [Fury] raus und sagt: 'Ihr habt bis heute!'", sagte Hearn, der ergänzte: "Der Vertrag wird heute nicht unterschrieben."
Hearn: "Ich glaube, Fury will gegen Charr kämpfen"
Er wolle und könne keiner der beiden Seiten die Schuld dafür geben, den "größten Kampf im Boxen" auf die Beine stellen zu wollen, erklärte Hearn die zähen Verhandlungen: "Das einzige, was ich uns ankreiden kann, ist, dass wir nicht wissen, wo wir stehen. In einer Minute steht der Kampf, in der nächsten wird er abgesagt, in der einen Minute ist er zurückgetreten, in der nächsten kämpft er gegen Mahmoud Charr ... ich weiß nicht. Wir geben unser Bestes, um es zu schaffen."
Man habe sich mit einer rivalisierenden Promoter-Gruppe, mit der man noch nie zuvor Geschäfte gemacht habe, in eine "positive Richtung" bewegt, bemerkte Hearn: "Das ist eine erfreuliche Nachricht. Aber der Vertrag wird heute nicht unterschrieben. Allerdings glaube ich auch nicht, dass wir meilenweit davon entfernt sind."
Zwar hoffe er weiterhin auf den "Battle of Britain", aber "ich weiß aber wirklich nicht, ob Tyson Fury diesen Kampf will. Ich denke, er will am 3. Dezember gegen Mahmoud Charr kämpfen. Aber ich glaube, dass niemand sonst diesen Kampf will, deswegen können wir uns hoffentlich in die richtige Richtung bewegen."

