Die geplanten Regeländerungen im Biathlon-Weltcup zur Saison 2022/2023 haben erneut Kritik auf sich gezogen. Schwedens Olympiasiegerin Elvira Öberg finde klare Worte.
Bisher war es den Biathletinnen und Biathleten im Weltcup stets gestattet, zwei Resultate pro Saison aus der Wertung zu streichen.
Dadurch fielen nicht nur schwächere Ergebnisse, sondern zum Beispiel auch krankheits- oder verletzungsbedingte Ausfälle in der Endabrechnung nicht so schwer ins Gewicht.
Doch diesen "Luxus" hat der Biathlon-Weltverband IBU zur kommenden Weltcup-Saison gestrichen.
Ab sofort geht jedes Rennen in die Wertung ein. Wer ein Event etwa aufgrund einer Krankheit verpasst, hat schlicht und ergreifend Pech gehabt.
"Das gibt dir null Raum, um einen Wettbewerb auszulassen. Du fühlst dich gezwungen, an jedem Event teilzunehmen", kritisierte die schwedische Staffel-Olympiasiegerin Elvira Öberg die Entscheidung der IBU im Gespräch mit dem TV-Sender "svt".
Jetzt, so ihre und die Befürchtung von vielen anderen Aktiven, werden einige Läuferinnen und Läufer auch mal angeschlagen an den Start gehen. Das wiederum kann aber nicht im Sinne des Wettbewerbs sein.
Mehrheit der Biathlon-Stars gegen die Änderung
"Ich war eine von denen, die sich schon im Vorfeld gegen die Änderung ausgesprochen haben", sagte Öberg, die mit ihrer Meinung Teil der Mehrheit ist.
In einer Umfrage unter den Biathletinnen und Biathleten im vergangenen Winter sprachen sich 65 Prozent der Befragten dafür aus, das alte System beizubehalten.
"Wir werden sehen, wie es läuft, aber ich sehe keinen einzigen positiven Aspekt, der die negativen Aspekte überwiegt", sagte Öberg, die den Gewinn des Gesamtweltcups als Zweite im vergangenen Winter nur knapp verpasste - und sich jetzt wohl oder übel mit dem neuen Biathlon-Regelkatalog anfreunden muss.