Der zurückgetretene Tennis-Superstar Roger Federer ahnte schon im vergangenen Sommer, dass sein Karriereende eher früher als später kommen würde. Dessen war sich der Schweizer spätestens nach einer Niederlage beim ATP-Turnier in Halle/Westfalen bewusst.
Das Rasenturnier in Halle/Westfalen nutzte Roger Federer fast zwei Jahrzehnte lang als Bewährungsprobe für das kurz danach stattfindende Grand-Slam-Turnier in Wimbledon. Meist mit Erfolg. Mit zehn (!) Triumphen ist der Schweizer bis heute Rekordsieger des Events.
Gar nicht gerne erinnert sich der Superstar allerdings an das Turnier im Jahr 2021 zurück. Dort unterlag er dem Kanadier Félix Auger-Aliassime bereits in der 2. Runde. Eine Niederlage, die tiefe Spuren hinterließ, wie Federer nun in London verriet.
"Ich erinnere mich, dass ich gegen Felix verloren und nach dem Match geweint habe. Danach wusste ich, dass ich Wimbledon nicht gewinnen würde", blickte Federer auf die folgenschwere Niederlage zurück.
Wenige Tage später bewahrheitete sich Federers Befürchtung dann. Zwar schaffte es der "König von Wimbledon" bis ins Viertelfinale, dort unterlag er dem Polen Hubert Hurkacz allerdings deutlich mit 3:6, 6:7 und 0:6. "Das Ende des Matches war einer der schlimmsten Momente meiner Karriere, weil ich mich wirklich schrecklich gefühlt habe", erinnerte sich Federer.
Federer: "Es war vorbei, meine Knie waren hinüber"
Danach habe er gewusst, dass es wahrscheinlich nicht mehr weitergehen wird. "Es war vorbei, meine Knie waren hinüber. Dann zu wissen, dass ich mich noch den Medien stellen musste, war wirklich hart", sagte der 41-Jährige.
Letztlich könne man die Zeit aber nicht zurückdrehen, meinte Federer, der sich laut eigener Aussage die Frage stellt, ob er besser dran gewesen wäre, wenn er sich gegen die Knie-OP entschieden hätte, die seine Laufbahn beendete.
"Dann hätte es aber passieren können, dass ich weiterspiele und zu irgendeinem Zeitpunkt explodiert wäre. Und das wäre viel schlimmer gewesen", so Federer, der seine Entscheidung für die Operation heute nicht mehr bereut: "Ich sage immer, eine OP ist der Anfang vom Ende. Deshalb waren die letzten Jahre nicht einfach. Aber ich will gesund durchs Leben gehen. Also war es das wert."