Einst zählte Max Eberl zu den Kritikern von RB Leipzig. Jetzt übernimmt der ehemalige Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach einen Chef-Posten bei den Sachsen. Wie begründet er diesen brisanten Schritt?
Max Eberl kehrt in die Fußball-Bundesliga zurück. Sein neuer Arbeitgeber ist - ausgerechnet - RB Leipzig. Ein Klub, für den der langjährige Manager von Borussia Mönchengladbach allein schon aufgrund dessen finanzieller Möglichkeiten nicht immer viel übrig gehabt hatte.
Im Jahr 2016 etwa hatte Eberl in einem Interview mit dem "Focus" zudem seinen Unmut über die Geschäftspraktiken des neuen Konkurrenten geäußert. "Was mich an RB stört, ist dieses Geschiebe von Spielern von Salzburg nach Leipzig und von Leipzig nach Salzburg. Das hat für mich einen faden Beigeschmack, weil sie im Grunde zwei Kader haben", so Eberl damals.
Auch das damalige Transferdefizit stoß dem heute 48-Jährigen sauer auf. "RB Leipzig braucht scheinbar kein Geld einzunehmen", wie er ein Jahr später gegenüber "Welt" nachlegte.
So begründet Eberl seinen Wechsel zu RB Leipzig
Sechs Jahre später heuerte Max Eberl nun trotzdem bei RB Leipzig an und beendet seine Pause vom Fußballgeschäft damit zugleich mehrere Monate früher als geplant. Oliver Mintzlaff, Vorsitzender der Geschäftsführung bei den Roten Bullen, verriet in einer Mitteilung, dass Eberl ursprünglich erst im Sommer 2023 ins operative Geschäft zurückkehren wollte. Man habe den Manager aber davon überzeugen können, seine Aufgaben schon ab dem 15. Dezember - also rund zwei Wochen vor Beginn der Winter-Transferperiode - aufzunehmen.
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Max Eberls Begründung für diesen Schritt: "Ich komme zu einem Verein, der sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt hat, sehr ambitioniert ist und für eine klare Fußballphilosophie steht. Es herrscht hier ein riesiges Potenzial - im gesamten Klub und der gesamten Region. Dieses Potenzial zu nutzen und zu entwickeln, ist eine unfassbar reizvolle Aufgabe für mich."
Max Eberl nach Gladbach-Aus wieder "bereit"
Zugleich hätten die "vertrauensvollen Gespräche der letzten Wochen mit RB Leipzig um Oliver Mintzlaff und die damit verbundene Wertschätzung auch dahingehend, dass der Klub meine Pause bis nach der WM respektiert", gezeigt, dass er bei den Sachsen unterschreiben möchte.
Eberl hatte im vergangenen Januar in Gladbach seine Zelte kurz vor der Transfer-Deadline und nach ingesamt 23 Jahren als Spieler und Sportdirektor überraschend abgebrochen, da er "einfach raus aus der Mühle" müsse, begründete er damals sichtlich erschöpft auf einer Pressekonferenz.
Nun sei er "dankbar für die für mich notwendige Zeit der Erholung und fühle mich wieder bereit und voller Kraft, im Fußball zu arbeiten". Bei RB Leipzig unterschrieb er einen langfristigen Vertrag, der Medienberichten zufolge bis 2026 datiert ist. Gladbach erhält dem Vernehmen nach eine Ablösesumme in Höhe von 2,5 Millionen Euro.
Bei den Sachsen arbeitet Max Eberl nun mit Trainer Marco Rose zusammen, den er 2019 zu Gladbach geholt hatte.































