Nachdem die beiden Handball-Nationalspielerinnen Amelie Berger und Mia Zschocke ihre Kündigungen bei Borussia Dortmund eingereicht haben, wollte der Verein diese zunächst nicht akzeptieren. Nun gibt es allerdings eine überraschende Wende.
"Wir geben den Kündigungen statt. Man kann Reisende nicht aufhalten", sagte Andreas Heiermann auf Nachfrage der "dpa" am Sonntag.
Vor wenigen Tagen hatte der Handball-Abteilungsleiter noch ganz andere Töne angeschlagen. "Ja, beide Spielerinnen haben ihre Kündigung vorgelegt. Wir haben keine inhaltliche Kenntnis darüber, was für eine fristlose Kündigung spricht und haben daher der Kündigung widersprochen, sodass der Arbeitsvertrag für uns weiter Bestand hat", hatte er den "Ruhr Nachrichten" gesagt.
Nachdem Berger und Zschocke ihre Kündigungen eingereicht haben, gab es vor allem in den sozialen Medien Spekulationen über Fehlverhalten von Trainer André Fuhr. Befeuert wurden die Gerüchte dadurch, dass sich die beiden BVB-Spielerinnen vom Athleten Deutschland e.V. vertreten lassen und die unabhängige Anlaufstelle bei Gewalt und Missbrauch im Spitzensport "Anlauf gegen Gewalt" kontaktiert haben.
Fuhr "am Boden zerstört"
Gegenüber den "Ruhr Nachrichten" nahm Heiermann Fuhr in Schutz: "Ich kenne keine Vorwürfe gegen André Fuhr, die das rechtfertigen, was aktuell im Netz passiert. Auch kenne ich keine Vorwürfe, die die Basis für diese Gerüchte bilden könnten."
Der Coach sei "am Boden zerstört. Ich werde alles dafür tun, dass es Aufklärung gibt. Das verspreche ich. Das bin ich den Spielerinnen und dem Trainer schuldig", kündigte Heiermann an.
Zuletzt hatte sich auch Nationaltorwart Silvio Heinevetter in die Diskussionen eingemischt. Bei Instagram postete die Keeper vom TVB 1898 Stuttgart, der vom gleichen Agenten wie Berger und Zschocke vertreten wird, ein Foto von Fuhr, das er mit einem Clown- und einem Schwein-Emoji versah. Der Posts ist mittlerweile wieder gelöscht.
Fuhr fehlt beim BVB-Sieg in Neckarsulm
Beim jüngsten 38:25-Sieg des BVB bei der Sport-Union Neckarsulm war Fuhr überraschend nicht dabei.
"André Fuhr und wir als Vorstand sowie Abteilungsleitung haben kurzfristig entschieden, dass er aufgrund der besonderen Situation nicht mit nach Neckarsulm fährt. Es geht um die Fürsorge des Trainers und es war auch der Wunsch des Trainers", sagte Heiermann den "Ruhr Nachrichten".
Er betonte zudem, dass Fuhr "auf keinen Fall freigestellt" sei.