Die französische Biathlon-Auswahl tritt die Reise ins deutsche Wintersport-Mekka Oberhof an. Wenige Monate vor der Weltmeisterschaft in Deutschland ändern die Skijäger aus dem Nachbarland damit auch ihre Trainingsstrategie.
Die besten Biathleten Frankreichs machen sich am Mittwoch auf den Weg nach Oberhof. Das Ziel: Der Schneetunnel, in dem unter besten Winter-Bedingungen der letzte Schliff in der Vorbereitung auf den Weltcup erfolgen soll.
Frankreich reist mit dem kompletten A- und B-Kader nach Thüringen an - mit Ausnahme von Justine Braisaz-Bouchet, die kürzlich ihre Schwangerschaft bekannt gegeben und Sébastien Mahon, der sich das Kreuzband gerissen hatte.
Hintergrund für den Abstecher nach Deutschland ist zweierlei, wie Damen-Trainer Cyril Burdet gegenüber dem "Nordic Magazine" erklärte: "Zum einen geht es darum, ab September im Tunnel auf Schnee zu fahren, zum anderen darum, auf dem Gelände der Weltmeisterschaften im nächsten Winter schießen zu können."
Biathlon-Stars freuen sich auf den Schneetunnel
Dass in diesem Jahr das Schneetraining auf dem Programm steht, sei auf Bitte der Biathleten umgesetzt worden. "Nach dem Feedback der Athleten in den letzten Sommern brauchten sie mehr Abwechslung in ihrem Programm", führte Burdet den Grund für die Änderung der Trainingsstrategie aus.
Bei den französischen Biathleten sorgt die Reise in den Oberhofer Schneetunnel vorab für große Begeisterung. Chloé Chevalier, die im vergangenen Januar in Ruhpolding mit der Staffel ihren ersten Weltcup-Sieg einfuhr, sagte "Nordic Magazine": "Die Rückkehr zum Schnee ist eine große Änderung und bricht die Ski-Rad-Dynamik des Sommers."
Auch Eric Perrot, Staffel-Juniorenweltmeister von 2021, begrüßt im Vorfeld den Abstecher: "Wir sind Skifahrer, also wollen wir auf dem Schnee sein. Ich bin ein reiner Skifahrer, es ist eher der Schnee als die Anstrengung an sich, die mich zum Biathlon hingezogen hat." Auch, wenn das Training lediglich in einem Tunnel stattfindet, "in dem man seine Kreise dreht", ziehe er dies dem Training auf Rollskiern vor.
