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DBB-Team zittert sich ins Viertelfinale - Sorgen um Wagner

Video: Highlights: Deutschland bezwingt Montenegro
10. September 2022, 19:54

Was für ein Krampf! Die deutschen Basketballer haben die Pflichtaufgabe Montenegro glanzlos gemeistert und sogar kurz noch einmal um das EM-Viertelfinale zittern müssen.

Nach der Festwoche in Köln mühte sich das Team um Kapitän Dennis Schröder im Achtelfinale zu einem 85:79 (48:24), am Dienstag geht es in der Mercedes-Benz Arena auf dem Weg zur erträumten Medaille möglicherweise gegen den "Greek Freak". Der nächste Gegner heißt Tschechien oder Griechenland um NBA-Superstar Giannis Antetokounmpo.

"Wir haben zwei verschiedene Spiele gesehen", sagte Bundestrainer Gordon Herbert bei "MagentaSport". Nach einer guten ersten Halbzeit habe sein Team "das Momentum verloren". Mit Blick auf das Viertelfinale gehe es darum, über die volle Spieldauer da zu sein: "Wir müssen 40 Minuten spielen, egal gegen wen es geht."

Daniel Theis gab sich selbstkritisch: "Wir haben gegen die Zone nicht gut ausgesehen", sagte der Center, "wir haben nicht gut verteidigt, dann ist bei denen gefühlt jeder Dreier reingegangen."

Schröder und Theis kehrten in die Starting Five zurück, nachdem Bundestrainer Gordon Herbert beide im bedeutungslosen letzten Gruppenspiel gegen Ungarn (106:71) geschont hatte. Nick Weiler-Babb fehlte erneut mit Schulterproblemen, für den gebürtigen Amerikaner stand Andreas Obst beim Tip-off auf dem Parkett.

"Ich hoffe, dass wir der Favoritenrolle gerecht werden. Dass wir gut reinkommen, dann müssten wir eigentlich gewinnen", sagte das deutsche Basketball-Idol Dirk Nowitzki vor dem Achtelfinale bei "MagentaSport". Das Team habe in der Vorrunde mit vier Siegen aus fünf Spielen schließlich "genug Selbstbewusstsein getankt".

Von Nervosität war keine Spur, die deutsche Mannschaft begann hochkonzentriert. Schröder traf nach bislang großen Problemen im Turnier direkt seinen ersten Dreier, schnell stand es 11:2 (4. Minute). Wegen vieler leichter Fehler in der Offense kam der Gegner danach zwar besser ins Spiel und etwas heran, doch die Phase dauerte nur kurz. Von der Bank brachten die Berliner Maodo Lo und Johannes Thiemann viel Energie, dazu dominierten die Gastgeber vor 12.938 Zuschauern bei den Rebounds.

Im erst dritten Länderspiel gegen die Montenegriner, zuvor hatte es zwei Niederlagen gesetzt, hatten Herberts Schützlinge alles im Griff und zogen kontinuierlich davon. Früh war die Führung zweistellig (21:10/11.), noch vor der Pause betrug sie erstmals mehr als 20 Punkte (40:19/18.). Schröders Wurf fiel weiter nicht, doch der Spielmacher führte klug Regie und setzte seine Mitspieler immer wieder sehenswert in Szene. Beim Gang in die Kabine stand der Braunschweiger bei sieben Assists.

Sorgen um Franz Wagner

EM-Botschafter Nowitzki sah von der Tribüne einen völligen Fehlstart in die zweite Hälfte, Montenegro kam mit einem 13:0-Lauf bis auf 14 Punkte heran. Topscorer Schröder (22 Punkte) traf einen wichtigen Dreier zum 56:40, doch der Rhythmus war völlig weg. Dann verletzte sich Franz Wagner (14 Punkte) am rechten Knöchel und verfolgte das letzte Viertel mit einem dicken Eisbeutel auf dem Fuß. Und es wurde spannend. Montenegro verkürzte mit einem weiteren Lauf auf 77:80 (40.), mit einer Kraftanstrengung brachten die Gastgeber den Sieg ins Ziel.

"Es war eine ziemlich üble Verstauchung, glaube ich", sagte Bundestrainer Gordon Herbert nach dem Spiel über Wagner bei "MagentaSport" und fügte danach auf der Pressekonferenz hinzu: "Bei ihm wird ein MRT gemacht. Es ist schwer für mich, über eine Verletzung zu spekulieren. Morgen sind wir wahrscheinlich viel schlauer." Unklar ist somit, ob Wagner am Dienstag in der Runde der letzten Acht gegen Griechenland oder Tschechien mitwirken kann.

Erst am späten Sonntagabend (20:45 Uhr/MagentaSport) entscheidet sich, gegen wen es um das Halbfinalticket geht. Vermutlich kommt ein deutlich größeres Kaliber auf die deutsche Mannschaft zu, die Griechen um Antetokounmpo (Milwaukee Bucks) sind gegen die Tschechen im letzten Achtelfinale klarer Favorit.

Die DBB-Mannschaft steht zum zweiten Mal nacheinander im Viertelfinale. 2017 hatte es durch eine Niederlage gegen Spanien (72:84) nicht mit dem Einzug ins Halbfinale geklappt. In Berlin soll die dritte EM-Medaille nach Gold 1993 und Silber 2005 her.


Deutschland - Montenegro 85:79 (48:24) - Beste Spieler: Schröder (22), Lo (14), Franz Wagner (14) für Deutschland - Perry (25), Dubljevic (22), Simonovic (13), Mihailovic (11) für Montenegro. Zuschauer: 12.938

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So, 14.09.
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