Für drei Fahrer endete das MotoGP-Rennen in Misano gleich in der ersten Kurve. Im Mittelfeld kam es zu einem Unfall, in dessen Folge Johann Zarco (Pramac-Ducati), Michele Pirro (Ducati) und Pol Espargaró (Honda) ins Kiesbett flogen. Alle drei zogen sich zum Glück keine schweren Verletzungen zu.
Was war geschehen? Zarco hatte von Startplatz sechs in der zweiten Reihe keinen optimalen Start und fiel auf den ersten Metern zurück. "Ich habe den Start verpasst. Es war aber kein Drama wie in Spielberg", schildert der Franzose. Links und rechts schossen Motorräder an Zarco vorbei.
Von hinten kam Brad Binder. Der KTM-Fahrer war aus der fünften Reihe losgefahren. In Kurve 1 wurde es dann eng. "Binder ist sehr schnell bei Kurve 1 angekommen und hat meinen Lenker berührt", sagt Zarco. "Ich hätte nicht erwartet, dass er dort sein würde, denn es war nicht viel Platz."
Binder bestätigt, dass er eine Berührung gespürt hat: "In Kurve 1 war Chaos. Ich bin nach innen gefahren. Als Zarco eingelenkt hat, wurde es sehr eng. Ich glaube, er wurde in der Mitte eingeklemmt. Sorry, dass ich da involviert war."
"Ich habe etwas bei meinem linken Schuh gespürt. Vielleicht habe ich seinen Flügel berührt. Das hat wahrscheinlich ausgereicht, damit sein Vorderrad einklappt. Schade, dass ich in einen Rennunfall verwickelt war."
Das löste anschließend eine Kettenreaktion aus. "Ich bin in der ersten Kurve durch einen Kontakt mit Zarco gestürzt", ärgert sich Pirro. Und als nächster Fahrer wurde in dieser Kettenreaktion auch Espargaró mit seiner Honda zu Sturz gebracht.
"Auf den Bildern sieht man, dass Brad etwas zu schnell in die erste Kurve hineingefahren ist", findet Espargaró. "Er ist dann mit Johann kollidiert. Deshalb ist Johann gestürzt. Dann ist er in Pirro gekracht und dann in mich."
Keine Knochenbrüche bei Pirro und Espargaró
Zarco und Espargaró standen auch gleich wieder auf ihren Beinen. Nur Pirro wurde auf einer Trage weggebracht. "Ich bin nicht verletzt", bestätigt Zarco und fügt mit einem Lachen hinzu: "Zumindest werde ich viel Kraft für Dienstag haben, weil ich vom Rennen nicht müde bin."
Espargaró und Pirro begaben sich ins Medical Center, um sich untersuchen zu lassen. Bei Pirro wurde ein Knöchel geröntgt, aber beim Italiener wurden keine Knochenbrüche festgestellt. Espargaró verspürte Schmerzen im linken Handgelenk.
Dieses Handgelenk hat er sich im Jahr 2019 im Training im MotorLand Aragón gebrochen. Deswegen musste der damalige KTM-Fahrer das Rennen damals auslassen. Nun hatte er die Befürchtung, dass diese alte Verletzung wieder verletzt ist.
Aber auch Espargaró bestätigt nach dem Check, dass nichts gebrochen ist. "Aber das Handgelenk schwillt immer stärker an", seufzt der Spanier. Kann er dann am Dienstag am Test teilnehmen? "Ich denke, dass es okay sein wird."
"Morgen wird es sicher schmerzhaft sein, aber am Tag darauf dann sicher besser. Es ist wichtig, dass ich testen kann, denn ich muss in meinem Kopf viel sortieren. Der Test wird psychologisch und technisch sehr wichtig."
Die Rennkommissare stuften den Startunfall als Rennunfall ein. Deshalb wurden auch keinerlei Strafen ausgesprochen.
