Beim 1. FC Köln hat es in diesem Sommer einige bemerkenswerte Transfersgeschichten gegeben. Passend dazu ist auch der Deadline Day beim Effzeh turbulent verlaufen. Stürmer Sebastian Andersson stand im Zentrum einer echter Wechselposse, deren Folgen noch nachwirken.
Denn wie Sportchef Christian Keller am Freitag ausführte, standen die Interessenten für den Angreifer in diesem Sommer Schlange. "Es gab für keinen anderen Spieler so viele Angebote – wir hatten über 20 Angebote für Sebastian Andersson", zitiert der Geissblog den Funktionär.
"Selbst am Deadline Day sind nochmal Vereine auf uns zu gekommen, die sich zuvor noch gar nicht gemeldet hatten. Auch mit teilweise wirklich hohen Zahlen", so Keller, der eigentlich mit einer Einigung gerechnet hatte und letztlich "sehr überrascht" zurückgelassen wurde, als Andersson einen Wechsel verwehrte.
Denn der Mittelstürmer lehnte offenbar alle Angebote ab. Statt Köln zu verlassen, ließ er sich in Dänemark am Meniskus operieren. Damit fehlt dem Conference-League-Teilnehmer nun nicht nur ein Millionenbetrag aus der Ablösesumme. Es ist gleichzeitig fraglich, ob Andersson in diesem Jahr noch einmal für den Klub auflaufen kann.
Andersson sieht Fehldiagnose beim 1. FC Köln
Keller gab sich zwar nach der OP-Entscheidung seines Spielers diplomatisch, ließ aber durchblicken, dass er den Entschluss nicht unbedingt nachvollziehen kann. "Den Riss hat er schon seit zweieinhalb Jahren. Es ist also zwar eine medizinische Indikation da, aber es hat ihn bislang nicht beim Trainieren gehandicapt", machte er deutlich.
Andersson sieht die Situation allerdings ganz anders. Er witterte einen Behandlungsfehler der Köln-Ärzte, da ihm erst während des geplatzten Wechsels zu Bröndby beim Medizincheck die Option einer Operation eröffnet worden sei.
"Es ist eine Verletzung, die schon vor langer Zeit hätte behoben werden sollen. Das sagten die Ärzte in Bröndby. Die Ärzte in Köln haben von meinen Verletzungen gewusst. Es ist frustrierend, dass ich seit zwei Jahren mit ziemlichen Schmerzen herumlaufe. Vor allem das erste Jahr war schmerzlich eine absolute Katastrophe", sagte er dem schwedischen Portal "Fotbollskanalen".
Hat Andersson noch eine Zukunft beim 1. FC Köln?
Letztlich habe er deshalb im Alleingang entschlossen, "dass es an der Zeit war, das Knie zu operieren und es nicht zu massakrieren", so der 31-Jährige.
Der "Geissblog" geht davon aus, dass das Tischtuch zwischen Andersson und den Kölnern durch das Verhalten und seine jüngsten Aussagen wohl endgültig zerschnitten ist. Der Schwede werde wohl auch nach seiner Genesung nicht mehr für den Klub aus der Domstadt auflaufen. Stattdessen dürfte er seinen Vertrag bis Saisonende aussitzen und schätzungsweise rund 170.000 Euro pro Monat kassieren.
Andersson selbst hofft allerdings noch darauf, dass Köln ihn nach seiner Rückkehr wieder mit offenen Armen empfängt. "Es kann zwischen vier und zehn Wochen dauern, bis ich im vollen Spiel bin. Ich möchte in Köln spielen, wenn ich gesund bin. Es wäre schön, wenn ich das tun könnte, wenn ich zurück bin."

































