Valtteri Bottas hat auf den WM-Showdown 2021 zurückgeblickt, als Max Verstappen Lewis Hamilton den Titel vor der Nase wegschnappte, weil der damalige Formel-1-Rennleiter Michael Masi eine umstrittene Neuordnung des Feldes angeordnet hatte. Hamilton sei "ziemlich schweigsam" gewesen, verriet Bottas.
Eigentlich hätte Lewis Hamilton Anfang Dezember 2021 gern seinen achten WM-Titel in der Formel 1 gefeiert und wäre damit zum alleinigen Rekordweltmeister - vorbei an Michael Schumacher - aufgestiegen. Doch die Geschehnissen im letzten Rennen in Abu Dhabi sorgten dafür, dass der Brite den Titel Max Verstappen im Red Bull überlassen musste, der auf frischeren Reifen kurz vor Rennende noch am Silberpfeil vorbeizog.
Gegenüber "crash.net" verriet Bottas nun, wie sich Hamilton noch lange nach dem vieldiskutierten Grand Prix gab. "Wir haben uns nach der Saison bei einigen Teamevents gesehen", sagte der Finne. "Wir haben uns kurz unterhalten, und ja, er war ziemlich schweigsam, was das letzte Rennen anging. Er konnte einfach nicht glauben, was passiert war."
Wäre ihm selbst so etwas widerfahren, wäre er wohl auch nach außen hin auch gelassen geblieben, vermutete Bottas: "Aber innen hätte ich das alles nur schwer mit mir ausmachen können."
Es habe Hamilton einige Zeit gekostet, sich von den Ereignissen in Abu Dhabi zu erholen, sagte Bottas. "Das wäre wohl jedem so gegangen, der um den Titel kämpft und ihn im letzten Rennen verliert unter - ich sage mal - speziellen Umständen. Das ist nur schwer zu akzeptieren", erklärte der 33-Jährige mit Blick auf Rennleiter Michael Masi, der (entgegen der Regeln "nur") Teile des Feldes während einer Safety-Car-Phase zum Zurückrunden schickte, um ein direktes Duell zwischen Hamilton und Verstappen zu ermöglichen, das der Brite schließlich trotz Führung auf gebrauchten Pneus verlor.
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Bottas jedenfalls zeigte sich erfreut, dass Hamilton, der lange abgetaucht war und sich erst mit den Testfahrten zu Jahresbeginn wiedermeldete, weiter in der Formel 1 aktiv.
Bottas: Es war schwer für Hamilton zu Saisonbeginn
"Das ganze Geschehen kann einem echt die Liebe zu diesem Sport verleiden", analysierte Bottas, der seit 2022 für Alfa Romeo aktiv ist und nun nicht mehr an der Seite von sondern gegen Hamilton fährt. Und zwar teils in direkten Duellen auf der Strecke.
Insbesondere zu Beginn der Saison konnte Mercedes nämlich nicht mit den Top-Teams wie Red Bull oder Ferrari mithalten. "Ich glaube für einen Fahrer wie Lewis, der gewohnt ist, immer um den Titel mitzufahren und oft zu gewinnen, war das nicht einfach zu akzeptieren", sagte Bottas.
In den ersten Rennen habe man auch gemerkt, dass die Vorkommnisse aus Abu Dhabi noch in seinem ehemaligen Kollegen steckten, so der Finne weiter: "Aber nun ist er wieder voll zurück."


