Die deutschen Kanuten bauen ihre Medaillensammlung bei der EM in München weiter aus. Ein Unwetter stoppt die Goldflut.
Der zweimalige Olympiasieger Ronald Rauhe herzte seine ehemaligen Teamkollegen. Ruderer Oliver Zeidler sah interessiert zu, wie die Kanuten auf der Regattastrecke in Oberschleißheim schafften, was ihm selbst misslungen war. Angeführt von einem starken Kajak-Vierer haben die Athleten des Deutschen Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) am dritten Wettkampftag der Europameisterschaften in München ihre Medaillensammlung weiter ausgebaut - bis ein Unwetter sie aufhielt.
"Wir sind von Fahrt zu Fahrt besser geworden", lobte Max Rendschmidt nach dem Sieg bei der Heim-EM seine Teamkollegen aus dem DKV-Paradeboot: "Wir sind unglaublich happy, dass wir hier Gold gewinnen konnten". Nach der Silber-"Enttäuschung" bei der WM im kanadischen Halifax vor genau zwei Wochen zeigten Rendschmidt, Tom Liebscher, Max Lemke und Rauhe-Nachfolger Jacob Schopf ein starkes Rennen.
"Wir wussten, dass wir auf der Strecke mitfahren und den anderen zeigen können, wo der Haken hängt", sagte Rendschmidt nach dem Rennen, räumte im Zuge eines starken Endspurts aber auch einen kleinen "Fehler" ein: "Am Ende habe ich gesehen, dass wir ein bisschen vorne waren, da hab ich zu früh angefangen zu jubeln, da haben die anderen sich beschwert", sagte der 28 Jahre alte Schlagmann augenzwinkernd. Am Ende reichte es trotzdem zu einem souveränen Sieg vor den Booten aus der Slowakei und Frankreich.
Nicht zu früh freute sich Kanu-König Sebastian Brendel, der sich dank eines starken Schlusssprints Gold im Canadier-Einer über die 5000 m sicherte. Für Brendel war es bereits sein achtes EM-Gold über die nicht-olympische Distanz und sein zweiter Titelgewinn bei der Heim-EM. Kurz nach Brendels Rennen mussten die Wettbewerbe aufgrund eines Unwetters über der Regattastrecke abgebrochen werden. Die Zuschauer wurden über Lautsprecher dazu aufgerufen, das Gelände zu verlassen.
Rennen sollen am Sonntag nachgeholt werden
Am frühen Nachmittag hatten noch Paulina Paszek und Jule Hake den dritten Wettkampftag für den Deutschen Kanu-Verband (DKV) erfolgreich eingeläutet. Im Kajak-Zweier über 500 m fuhr das junge Duo nach WM-Silber vor zwei Wochen zu Bronze. "Wir freuen uns über jede Medaille", sagte Paszek strahlend.
Vierer-Schlagmann Rendschmidt hatte am späten Nachmittag noch vor im Kajak-Einer über 5000 m zu starten, wurde jedoch vom Unwetter aufgehalten. Drei Medaillen-Entscheidungen standen zu diesem Zeitpunkt noch aus, auch Annika Loske im Canadier-Einer war betroffen. Die Rennen sollen am Sonntag nachgeholt werden. Statt Wasser soll es dann wieder Medaillen regnen.