Das Handgemenge zwischen Thomas Tuchel und Antonio Conte war am vergangenen Wochenende der große Aufreger der Premier League. Der Video-Schiedsrichter der Partie zwischen dem FC Chelsea und Tottenham Hotspur, Mike Dean, hat nun Fehler eingestanden.
Das London-Derby zwischen Chelsea und Tottenham bot am Sonntag 90 hitzige Minuten auf dem Rasen. Und selbst nach dem Abpfiff hatten sich die Gemüter nicht beruhigt. Beim obligatorischen Handschlag der Trainer sorgten Tuchel und Conte nämlich für einen Eklat.
Da beim Händedruck beide Teammager energischer als sonst zu Werke gingen und sich noch einige Wort zu sagen hatten, wurde es regelrecht handgreiflich. Fast schon gewaltsam mussten die Betreuer die aufgebrachten Trainer trennen. Tuchel und Conte sahen nach Abpfiff jeweils die Rote Karte. Zuvor hatte Tottenham in einem engen Spiel in der fünften Minute der Nachspielzeit den Ausgleich erzielt.
Tuchel beschwerte sich danach vehement, der Treffer hätte wegen einer Abseitsposition nicht zählen dürfen. Zudem war der Szene wohl ein Foulspiel von Cristian Romero vorausgegangen, der seinen Gegenspieler Marc Cucurella bei der vorherigen Ecke an den Haaren aus dem Weg gerissen hatte.
Videoschiedsrichter Mike Dean hat dem deutschen Erfolgscoach nun zumindest ein Stück weit beigepflichtet. Er hätte die Szene vor dem 2:2 anders bewerten und stärker einschreiten müssen, räumte der Referee ein.
Bittere Pleite für Tuchel mit dem FC Chelsea
"Ich musste in wenigen Sekunden die Szene zwischen Romero und Cucarellas Haaren studieren. Ich habe es nicht als Tätlichkeit angesehen", schrieb Dean in einem Gastbeitrag für die "Daily Mail" und stellte sogleich klar, dass er als VAR ohnehin nur bei der Frage nach einer Roten Karte hätte eingreifen können.
Trotzdem sei seine Entscheidung nicht richtig gewesen: "Seither habe ich die Bilder nochmals betrachtet und im Nachhinein muss ich sagen: Ich hätte [Schiedsrichter] Michael Taylor bitten sollen, sich die Szene am Monitor noch einmal selbst anzusehen", räumte Dean ein.
Der erfahrene Unparteiische gab sich nach dieser Fehleinschätzung demütig: "Das zeigt: Egal wie erfahren du bist - ich habe zwei Dekaden als Premier-League-Schiedsrichter verbracht, du kannst immer noch etwas dazu lernen", so 54-Jährige.
Ob Taylor am Monitor in der Sache anders entschieden hätte, darüber lässt sich streiten. Tuchel dürfte sich nach der Klarstellung jedoch nur noch mehr über zwei verlorene Punkte ärgern. Zusätzlich droht ihm genau wie Conte für den Ausraster auch noch eine Sperre.