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Das Rätsel der Mega-Transfers

Der FC Barcelona riskiert Kopf und Kragen

Der FC Barcelona geht ins finanzielle Risiko
Der FC Barcelona geht ins finanzielle Risiko
Foto: © Marc Gonzalez Almoa via www.imago-images.de
30. Juli 2022, 09:40

Der mit mehr als einer Milliarde Euro verschuldete FC Barcelona geriert sich als Transfer-Krösus. Das wundert nicht nur Julian Nagelsmann. Es ist ein hochriskantes Spiel der Katalanen mit sehr vielen Unsicherheiten. Im Klub scheinen sie das alles gut ausblenden zu können.

Nein, so ehrlich muss man beim FC Barcelona dann doch sein, ein Transfer, eine Heimkehr des ikonisch geliebten Lionel Messi ist in diesem Sommer wirklich nicht zu stemmen. Die Zeiten der unbegrenzten Möglichkeiten, leises Hüsteln, sind auch beim katalanischen Riesen vorbei. Angesichts von 1,35 Milliarden Euro Schulden zeichnen die Bosse des Traditionsklubs da ein sehr realistisches Bild. So richtig reinpassen möchte dieses Bild aber nicht in die Reihe der Kunstwerke, die der FC Barcelona derzeit sammelt. Denn die Fußball-Welt staunt über das Gebaren dieses Vereins, der sich eigentlich nicht mal mehr eine Rolle Toilettenpapier leisten dürfte.

Aber was schert's die katalanische Eiche, wenn sich die Pleitegeier an ihr kratzen? Die Antwort ist überraschend unkomplex. Nichts nämlich. Der FC Barcelona, der im vergangenen Sommer nicht nur wegen Lionel Messi weinte, sondern auch in größter, existenzieller Sorge um sich selbst war, haut die dicken Euronen in diesem Sommer raus, wie ein wildgewordener Spekulanten-Jüngling. Jüngster Auswuchs dieser wilden "Schmeißt-die-Fuffies-durch-den-Club"-Mentalität: der Transfer von Innenverteidiger Jules Koundé. Für 50 Millionen Euro Ablöse - plus zehn Millionen an möglichen Bonuszahlungen - kommt der französische Nationalspieler vom FC Sevilla.

Das Selbstverständnis eines Giganten

Koundé ist der dritte fette Deal in diesem Sommer, der die Katalanen eine üppige Ablöse kostet. Zuvor hatte sich der Klub bereits mit Sehnsuchtstransfer Robert Lewandowski und Außenstürmer Raphinha geschmückt. Hinzu kommen noch die ablösefreien Top-Spieler Franck Kessié (AC Mailand, Mittelfeld) und Andreas Christensen (FC Chelsea, Innenverteidigung). Nach darbenden Jahren baut der Verein seinen Kader, um die europäische Spitze wieder zu attackieren. Quasi, um das eigene Giganten-Selbstverständnis wieder mit Leben und wundervollem Fußball zu füllen. Den verspricht nur der Ruf des Trainers. Xavi war einst das Mastermind der legendären Tiki-Taka-Truppe, die den Kontinent mit ihrem erdrückenden Passspiel wahlweise faszinierte oder frustrierte.

Tatsächlich hat Barça wieder eine Mannschaft zusammen, die die Fantasie beflügelt. Gestandene Spieler als Säulen, herausragende Talente wie Ansu Fati, Pedri, Gavi und Nico als gigantische Versprechen für die Zukunft. Und dazwischen noch eine Generation von Hochbegabten, die um ihren nachhaltigen Durchbruch kämpfen. Wie Ousmane Dembélé oder Frenkie de Jong. Um den Niederländer hatte man sich zuletzt eine seltsame Geschichte erzählt, die zum so eigenartigen Gebaren des Vereins in diesen Wochen passt. Eigentlich sollte der 25-Jährige verkauft werden, er wollte das aber nicht. Nun plant Xavi eben mit ihm. Wenn der Spieler bereit ist, auf die Hälfte seines Gehalts zu verzichten. Rund 30 Millionen Euro soll er verdienen.

Es ist eine kuriose Geschichte, die verständnislose Reaktionen in der Fußball-Welt auslöste. Der frühere englische Nationalspieler Gary Neville schrieb auf Twitter, de Jong solle rechtliche Schritte gegen seinen Klub einleiten. "Ein Klub, der ein Vermögen für neue Spieler ausgibt, während er nicht diejenigen voll bezahlt, die er unter Vertrag hat, ist unmoralisch und verstößt gegen Recht." Man fragt sich tatsächlich: Was ist los bei den Katalanen? Geld für Neuzugänge scheint reichlich da, bei Gehältern wird's dagegen eng? Jetzt ist es tatsächlich so, dass der Klub in den vergangenen Jahren schier aberwitzige Verträge angeboten hat, um Spieler für eine neue Ära zu gewinnen. Aufgegangen ist dieser Poker nicht. Im Gegenteil, der Schuldenberg knackte die Milliardengrenze. Wie das jemals getilgt werden soll? Eine Antwort darauf hat vermutlich niemand.

Kalkulation mit vielen Risiken

Der Ansatz jedenfalls ist so: Der Umsatz, so die kühle Kalkulation, soll bald wieder auf die Zeit vor Corona steigen und Barça als erster Klub die magische Milliarden-Schallmauer knacken. Um den Verein vor dem Ruin zu retten - im Juni gestand Präsident Joan Laporta noch ein, dass der "Patient, in finanzieller Hinsicht praktisch tot" sei - und gleichzeitig die Mannschaft wieder konkurrenzfähiger zu machen, verpfändet Finanzchef Eduard Romeu das Tafelsilber des Klubs. US-Investor Sixth Street zahlt für zehn Prozent der Einnahmen aus den Liga-TV-Rechten der kommenden 25 Jahre 207,5 Millionen Euro. Weitere 15 Prozent sollen über 300 Millionen Euro einbringen, 49,99 Prozent der "Barça Licensing&Merchandising" zudem 200 bis 300 Millionen Euro.

Gleichzeitig spart Laporta mit waghalsigen Finanzmodellen bei den Gehältern: Alte Ikonen wie Sergio Busquets oder Gerard Piqué stimmten Kürzungen zu, neue Stars verdienen zunächst vergleichsweise wenig, im zweiten oder dritten Vertragsjahr aber umso mehr. Mithilfe dieser Tricks sollen die Finanzregeln der Liga erfüllt werden, laut derer Barcelona für jeden gesparten oder verdienten Euro nur 33 Cent ausgeben darf. Trotzdem durften all die neuen Spieler bislang noch nicht mal bei La Liga registriert werden. Der Fußball-Finanzblog "Swiss Ramble" schreibt von einem Spiel mit dem Feuer, die Katalanen hätten "sehr wenig aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt" - und blicken daher in die Zukunft: auf die Super League als Lösung aller Probleme. Die Reichenliga lockt mit 270 Millionen Euro Willkommensbonus.

Es ist ein Konstrukt, über das sich die Fußball-Welt arg wundert. Am forschsten formulierte das Bayern-Trainer Julian Nagelsmann: "Es ist der einzige Klub in der Welt, der kein Geld hat, aber jeden Spieler kauft, den er will. Es ist irgendwie komisch, irgendwie verrückt", hatte er gesagt. Vorstandschef Oliver Kahn hatte danach angemahnt, dass niemand die Interna wirklich beurteilen könne. "Keiner von uns kann das aus der Distanz beurteilen. Da Urteile zu fällen, finde ich ein bisschen schwierig. Die werden schon wissen, was die da tun."

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