Nach dem unglücklichen Scheitern im WM-Halbfinale war die Enttäuschung der deutschen Hockeyspielerinnen heftig, aber kurz. Für Trainer Valentin Altenburg war der Auftritt die beste Turnierleistung.
Bei Bundestrainer Valentin Altenburg trockneten die Tränen der Enttäuschung zuerst. Und während sich die deutschen Hockey-Nationalspielerinnen noch mit feuchten Augen nach dem Verpassen des WM-Finales gegenseitig trösteten, baute der Coach seine Schützlinge mit ganz viel Lob wieder auf.
"Als Mannschaft haben wir unsere beste Turnierleistung abgerufen. Auch wenn es sich im Moment so anfühlt, als ob es weh tut, ist das ein ganz besonderer Moment", sagte der 41-Jährige nach dem dramatischen Scheitern in der Vorschlussrunde im Hockey-Olympiastadion des spanischen Terrassa gegen Argentinien.
Gegen seinen Angstgegner kämpfte sich das deutsche Team mit viel Leidenschaft in die Verlängerung, hielt dort den 2:2-Gleichstand, ehe sich die Südamerikanerinnen im Penalty-Shootout als nervenstärker erwiesen.
"Wenn du im Halbfinale stehst ..."
Co-Kapitänin Nike Lorenz von Rot-Weiß Köln und Linnea Weidemann (Berliner HC) hingegen scheiterten in den entscheidenden Momenten, Sonja Zimmermann (Mannheimer HC) und Anne Schröder (Club an der Alster) konnten verwandeln.
"Wenn du im Halbfinale stehst, willst du natürlich auch ins Endspiel", sagte Mannschaftsführerin Lorenz. Eine Teilnahme am WM-Finale war den deutschen Spielerinnen zuletzt im Jahr 1986 gelungen. Immerhin: Die erste WM-Medaille seit 24 Jahren blieb vorerst in Reichweite.
Torhüterin Julia Sonntag jedenfalls kündigte an, die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) werde im Spiel um den dritten Platz am Sonntag (18.30 Uhr/DAZN) gegen Australien noch einmal alles in die Waagschale werfen: "Gegen Argentinien hat es nur an Pech in wenigen Situationen gelegen, dass wir nicht ins Finale einziehen konnten. Aber wir können jetzt auf dem aufbauen, was wir spielerisch auf den Platz gebracht haben."
