Nach vier Jahren in verschiedenen Funktionen beim FC Bayern hat Miroslav Klose kürzlich seinen ersten Cheftrainer-Job übernommen. Beim SCR Altach will der frühere Bundesligastürmer, der in München, bei Werder Bremen und beim 1. FC Kaiserslautern erfolgreich war, seine ersten Schritte gehen und irgendwann wieder in Deutschland in der Bundesliga landen. Dabei bleibt sich der Ex-Fußballer auch als Coach treu.
Beim FC Bayern war Miroslav Klose zwischen 2018 und 2020 erst als Trainer der U17 aktiv, später rückte er zum Co-Trainer unter Hansi Flick auf. Nach dem Wechsel Flicks ins Bundestrainer-Amt zog sich auch Klose aus München zurück und wollte eigentlich ein neues Abenteuer wagen. Doch zwei Thrombosen im Bein zwangen den heute 44-Jährigen zur Pause.
Mittlerweile hat Klose seine Energie aber zurück und heuerte zuletzt etwas überraschend beim SCR Altach an. Beim österreichischen Erstligisten, nur zwei Autostunden von München entfernt und an der Grenze zu Liechtenstein und der Schweiz gelegen, soll Klose nicht nur für den Klassenerhalt sorgen, der in der letzten Saison nur mit Ach und Krach erreicht wurde, sondern auch den Fußball verbessern und ansehnlicher machen.
"Meine Aufgabe ist, die Jungs so zu schulen, dass sie so Fußball spielen, wie ich es gerne hätte. Ich möchte, dass wir unsere Fans fußballerisch begeistern und sie nach Spielen glücklich nach Hause gehen", erklärte Klose nun gegenüber "Sport Bild" seine Pläne.
Der Weltmeister von 2014 ist für die Liga und den Verein ein absolutes Zugpferd. Beim ersten Freundschaftsspiel des Provinzklubs kamen statt der üblichen 50 Zuschauer gleich 600. Und auch das Medienaufkommen hat sich verändert. "Für die Liga ist Miro ein Zugpferd", zitiert das Fachblatt Werner Grabherr, der Sportliche Leiter des SCR.
Der ehemalige Fußballer hatte vor zwei Jahren den Bayern-Campus besucht, dabei war ihm Klose sofort aufgefallen. So wurde Klose zum Topkandidaten auf die Nachfolge des abgewanderten Ludovic Magnin und schließlich verpflichtet.
Klose: Beim FC Bayern hatte ich eine andere Rolle
"Er hat als Spieler das höchste Level erreicht, er hat als Assistent von einem der besten Trainer lernen dürfen", sagte Grabherr und meinte damit die Zeit unter Hansi Flick, "Miro steht für eine bestimmte Spiel-Idee, die zu uns passt."
"Einzigartig" an Klose sei seine Fähigkeit, die Menschen mitzunehmen. Gleichzeitig lebt er Bescheidenheit vor. "Ich habe mich nie als etwas Besonderes gesehen. Natürlich habe ich etwas erreicht. Aber ich habe die Stärke, anderen auf Augenhöhe zu begegnen", erklärte Klose, der sich auf Veränderungen einstellen musste im Vergleich zu seinen vorherigen Engagements.
"Bei Bayern hatte ich als Co-Trainer eine ganz andere Rolle. Man ist mehr Zuarbeiter zum Cheftrainer, das Bindeglied zwischen ihm und zur Mannschaft jetzt habe ich ein anderes Standing. Ich habe aber überhaupt kein Problem, autoritär zu sein", verriet der Übungsleiter.
Langfristig ist Altach für Klose nur ein Sprungbrett. "Mein Ziel muss natürlich sein, irgendwann mal in der Bundesliga und in der Champions League an der Linie zu stehen. Da mache ich keinen Hehl daraus", sagte er, fügte jedoch an: "Die ersten Schritte sind aber die entscheidenden."