Eklat in der Formel 1: Der dreimalige F1-Weltmeister Nelson Piquet hat in Zusammenhang mit Lewis Hamilton das N-Wort benutzt. Der rassistische Vorfall ereignete sich schon im vergangenen Jahr, kam aber erst jetzt ans Licht.
Das berichten brasilianische Medien wie "CNN Brasil". Piquet nutzte den rassistischen Begriff, als er den Silverstone-Zweikampf zwischen Hamilton und Verstappen im Jahr 2021 kommentierte.
"Der kleine N***** stellt das Auto so hin, weil er keine Chance hatte, in dieser Kurve zwei Wagen zu überholen. Es ist ein Witz! Er hat Glück, dass es nur Verstappen erwischt hat", sagte Piquet demnach auf Portugiesisch in einem Interview mit dem Journalisten Ricardo Oliveira.
Es ging um den Silverstone-Zweikampf
Beim Großen Preis von Großbritannien 2021 schoss Hamilton früh im Rennen Verstappen bei hoher Geschwindigkeit ab, der Niederländer rauschte in die Streckenbegrenzung . Hamilton fuhr später zum Sieg, der WM-Kampf wurde wieder spannend.
Piquet hat sich noch nicht zu seiner verbalen Entgleisung geäußert. Der Brasilianer ist der Vater von Verstappen-Freundin Kelly Piquet .
Mercedes und Formel 1 reagieren
Mercedes reagierte am Dienstagvormittag mit einem Statement. "Wir verurteilen aufs Schärfste jegliche Verwendung von rassistischer oder diskriminierender Sprache", schrieb das Hamilton-Team.
"Lewis hat die Bemühungen unseres Sports zur Bekämpfung von Rassismus angeführt, und er ist ein wahrer Verfechter der Vielfalt auf und neben der Strecke".
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Auch die Formel 1 meldete sich zu Wort. "Diskriminierende oder rassistische Sprache in jeglicher Form ist inakzeptabel und hat keinen Platz in der Gesellschaft", hieß es in einer Mitteilung.
"Lewis ist ein unglaublicher Botschafter unseres Sports und verdient Respekt. Seine unermüdlichen Bemühungen, Vielfalt und Inklusion zu steigern, sind für viele eine Lehre und etwas, dem wir uns bei der F1 verschrieben haben."
Hamilton meldet sich zu Wort
Hamilton reagierte am Mittag via Twitter. "Konzentrieren wir uns darauf, die Denkweise zu ändern", schrieb der Rekordweltmeister zunächst auf Portugiesisch, Piquets Muttersprache.
Es gehe nicht bloß um rassistische Sprache, fügte er dann an: "Diese veralteten Denkweisen müssen sich ändern und haben keinen Platz in unserem Sport." Er sei sein ganzes Leben von derartigen Einstellungen umgeben, er sei eine Zielscheibe: "Es gab viel Zeit, um zu lernen. Jetzt ist Zeit, zu handeln."

