Der langjährige Formel-1-Pilot John Watson hat scharf gegen den siebenfachen Champion Lewis Hamilton geschossen. Für den 76-Jährigen steht fest: Nicht das diesjährige Auto ist das Problem, sondern Hamilton selbst.
John Watson kennt die Formel 1 wie seine Westentasche. Zwischen 1973 und 1985 fuhr der Nordire 152 Grands Prix in der Königsklasse, holte insgesamt fünf Siege und wurde 1982 sogar WM-Dritter.
Und auch das derzeit alles beherrschende Thema "Porposing", das Hüpfen des Autos auf den Gerade, ist Watson aus den 80ern bekannt, wo der Effekt ebenfalls auftrat. Kein Wunder also, dass Watson wenig Mitleid mit dem derzeit sehr nachdrücklich leidenden Hamilton hat.
Dieser hatte von "brutalen" Schmerzen im Rücken nach dem Rennen von Baku gesprochen und war nur mit Mühe aus seinem Boliden gekommen. Sogar ein Einsatz am kommenden Wochenende in Kanada stand in Frage. Doch geht es nach Watson, dann stellt sich Hamilton nur an.
"Das ist eben alles neu für Lewis", sagte Watson gegenüber der "Daily Mail". Nach der langjährigen Dominanz der Silberpfeile sei es nun eben etwas schwieriger für Hamilton, ätzte der 76-Jährige und fügte vielsagend an: "George [Russell] sah nach dem Rennen eigentlich ganz frisch aus und er ist immerhin Dritter geworden und nicht Fünfter."
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Hamilton solle "vorsichtig sein" und sich nicht wie eine "Pantomimen-Dame" verhalten - eine Travestie-Rolle im britischen Theater, bei der ein Mann in Frauenkleider schlüpft und sich in seinen körperlichen Bewegungen überbetont verhält -, riet Watson dem siebenfachen Weltmeister.
Watson: Hamilton muss mehr trainieren
"Das Auto ist nicht leicht zu fahren und mit 37 sind die Knochen nicht mehr so nachsichtig nach einem unbequemen Rennen", so der frühere Formel-1-Pilot.
Für Watson steht fest, dass Hamilton das Hüpfen des Autos besser wegstecken würde, wenn er vernünftiger trainiert wäre. "Lewis sollte sich mal auf die neue Situation einstellen und weniger Zeit in der Luft und mehr im Fitnessstudio verbringen", spielte der 76-Jährige auf die vielen Flugreisen des Briten an, die dieser fleißig in den Sozialen Netzwerken dokumentiert.