Riesenärger beim Formel-2-Rennen in Baku: Nachdem sein Sohn am Funk nach einem Unfall beleidigt wurde, stürmte der Vater in die gegnerische Box und stellte den Trainer des Übeltäters zur Rede. Dabei soll es auch zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen sein. Die FIA reagierte und sprach sowohl eine Strafe als auch eine Sperre aus.
So ereignislos das Formel-1-Rennen in Baku in diesem Jahr war, so hektisch ging es bei der Formel 2 zu. Vor allem am Sonntag gab es zahlreiche Vorfälle, die für Gesprächsstoff sorgten. Das Duell zwischen DAMS-Fahrer Roy Nissany und Charouz-Pilot Cem Bölükbasi hatte es dabei besonders in sich.
Beide Fahrer kamen sich in Kurve zwei in die Quere. Bölükbasi positionierte seinen Boliden in der Mitte der Fahrbahn und verteidigte sich gegen den angreifenden Nissany. Der DAMS-Fahrer startete einen sehr ambitionierten Überholversuch und wollte sich außen an Bölükbasi vorbeidrängen. Es kam zur Kollision, in deren Folge beide Fahrer in der Bande landeten und ausschieden.
"Haben einen verdammten Idioten auf der Strecke"
Nissany gab seinem Kontrahenten die Schuld am Crash und meinte offenbar, der türkische Fahrer habe ihm zu wenig Platz gelassen. Am Funk polterte der 27-Jährige: "Entschuldigung Leute, aber wir haben einen verdammten Idioten auf der Strecke." Die FIA sah das anders. Sie sah Nissany in der Verantwortung und belegte den DAMS-Piloten mit einer Startplatzstrafe und einem Strafpunkt. Beendet war das Thema damit aber noch lange nicht.
Weil Nissany seinen Sohn vor der Weltöffentlichkeit als "Idioten" bezeichnete, kochten die Emotionen bei Bölükbasis Vater Yavuz über. Er stürmte nach dem Vorfall kurzerhand rüber in die DAMS-Box und knüpfte sich dort Nissanys Trainer Francesco Martinez vor. Im FIA-Bericht ist zwar nicht von Schlägen, dafür aber von "Schubsereien und körperlichem Kontakt zwischen dem Vater und dem Trainer" die Rede.
Der Weltverband belegte Yavuz Bölükbasi daraufhin mit einer Sperre für das kommende Rennwochenende in Silverstone. Darüber hinaus wurde Sohn Cem zu einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro verdonnert.
Yavuz Bölükbasi erklärte den Vorfall anschließend auf Twitter und bestätigte eine verbale Auseinandersetzung mit dem gegnerischen Team. Er sei aber von Manager Temucin Unalp beruhigt worden und habe die DAMS-Box wieder verlassen, bestritt er den von der FIA beschriebenen "körperlichen Kontakt".
"Und dann kam Roy Nissanys Vater in unsere Box und hat sich entschuldigt. Auch Roy kam, hat sich entschuldigt und wir haben uns versöhnt", schrieb Bölükbasi.

