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Nutzt Real Madrid das Theater um den Youngster?

Erwartungen toppen Ertrag: Moukoko früh am Scheideweg

Youssoufa Moukoko (l.) blickt auf eine schwierige Spielzeit beim BVB zurück
Youssoufa Moukoko (l.) blickt auf eine schwierige Spielzeit beim BVB zurück
Foto: © IMAGO/David Inderlied
13. Mai 2022, 17:26
sport.de
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Im November 2020 blickte die Fußball-Welt gebannt auf Borussia Dortmund, wo mit Youssoufa Moukoko ein vielbesungenes Wunderkind seine ersten Schritte im Profi-Fußball wagte. Eineinhalb Jahre später ist der Hype vorbei - aber warum eigentlich?

Mit 40 Toren in 28 U17-Bundesliga-Spielen für den BVB versetzte der damals gerade einmal zwölfjährige Youssoufa Moukoko die Fußball-Welt 2017/18 in Aufruhr. Ein Jahr später steigerte Moukoko seine Ausbeute auf 50 Treffer in 28 Partien, es folgten 34 Tore in 20 Spielen im ersten Jahr bei der U19.

Auch wenn Zweifel am Alter des Wunderkindes hartnäckig für Misstöne sorgten, hätten die Lobeshymnen auf die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Deutsch-Kameruners kaum lauter ausfallen können.

Kein Wunder, denn auch wenn Moukoko im Gespräch mit der "WAZ" Ende Juli 2021 eingestand, der Wirbel um sein Alter, die extreme Aufmerksamkeit und "viel Hass" in den sozialen Medien hätten ihn anfangs "sehr belastet" und beinahe dazu bewogen, sich aus dem Fußball zurückzuziehen, lieferte der Angreifer sportlich weiter in beeindruckender Weise ab.

Moukoko erwischt starken Start beim BVB

Als der DFB das Mindestalter im Profifußball zur Saison 2020/21 auf 16 herabsetzte, waren die Zweifler daran, dass Moukoko auch im Herrenbereich durchstarten würde, deutlich in der Minderheit. Zumal der Youngster die Wartezeit bis zu seinem Geburtstag im November mit 13 Toren in vier U19-Partien überbrückte.

Dass der Linksfuß diese Quote bei den BVB-Profis nicht halten kann, stand außer Frage: Mit drei Toren in seinen ersten 14  nicht selten eher kurzen Bundesliga-Einsätzen (im Schnitt traf Moukoko alle 137 Minuten) erwischte das Toptalent allerdings einen Start, der die Erwartungen noch einmal schürte - dann folgte das böse Erwachen.

Eine Bänderverletzung setzte Moukoko Ende März für den Rest seiner Debütsaison außer Gefecht. Im neuen Spieljahr endlich wieder an den Kader herangeführt und in fünf Kurzeinsätzen (insgesamt 78 Minuten) immerhin eine Vorlage verzeichnet, folgten die nächsten Auszeiten aufgrund von Muskelverletzungen. Wieder fightete sich Moukoko zurück, wieder gelangen ihn in überschaubaren 71 Minuten ein Treffer und eine Vorlage und wieder folgte eine Verletzung (Muskelfaserriss).

Seit Mitte April 2022 gehört der inzwischen 17-Jährige wieder zum Kader, längere Auftritte stehen auf dem Rasen aber noch nicht zu Buche.

Chefscout von Real Madrid angeblich auf BVB-Talent Moukoko angesetzt

Unlängst titelte die "Bild" vom "bitteren Moukoko-Absturz", der BVB könne sich inzwischen sogar vorstellen, sein Juwel zu veräußern, so die Zeitung. Zwar bestehe man auf eine Rückkaufklausel, ein Tabuthema sei der Abschied aber nicht mehr. Zumal Moukoko derzeit kein Interesse daran hege, seinen Vertrag über den Sommer 2023 hinaus zu verlängern. Die "Ruhr Nachrichten" behaupteten wenig später sogar, das Verhältnis zwischen Moukoko und BVB-Coach Rose sei "nicht unbelastet".

Rose wiederum verlor keine Zeit, um deutlich zu machen, was er von den Berichten hält. "Wisst ihr eigentlich, wie alt der Junge ist? Der ist 17", angesichts der zurückliegenden Schlagzeilen müsse er "mal ein bisschen deutlich werden". 

Ein etwas genauerer Blick auf die Statistik entlarvt, dass eigentlich auch wenig Gründe für einen Abgesang auf Moukoko existieren. Im Alltagsgeschäft Bundesliga sammelte Moukoko bislang 613 Einsatzminuten, erzielte vier Tore und legte zwei Treffer auf. Macht eine Torbeteiligung alle 102 Minuten - ein mehr als respektabler Wert.

So denkt man angeblich auch bei Real Madrid, wo man "Defensa Central" zufolge Chefscout Juni Calafat auf eine Verpflichtung Moukokos angesetzt hat.

Stellt sich allerdings die Frage, warum der BVB Moukoko überhaupt verkaufen sollte. Mit Erling Haaland wird ein übermächtiger Konkurrent die Schwarz-Gelben verlassen. Zwar dürfte man über namhaften Ersatz nachdenken, das Offensivspiel der Dortmunder dürfte ohne den allesbestimmenden Zielspieler allerdings auch für Moukoko mehr Optionen bieten. 

Allerdings wird Moukoko auch das Glück benötigen, dass ihn sein Körper nicht erneut im Stich lässt und die Öffentlichkeit muss sich wohl vom Traum verabschieden, dass der Junioren-Überflieger auch im Profi-Geschäft auf Anhieb alles in Grund und Boden ballert. Denn wenn man 141 Tore aus 84 Jugendspielen zugrunde legt, ist ein "Absturz" gar nicht zu verhindern.

Marc Affeldt

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