Im Derby gegen den VfL Bochum (3:4) leistete Borussia Dortmund am Samstag einmal mehr einen Ausrutscher vor heimischem Publikum. Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung, verliert nach dem jüngsten Patzer langsam die Geduld mit den BVB-Profis.
"Wir haben uns eine sehr schläfrige Anfangsphase geleistet. Das lässt den Schluss zu, dass nicht jeder verstanden hat, worum es in einem Derby geht", fasste der 42-Jährige am Sonntag im Gespräch mit den "Ruhr Nachrichten" seine Eindrücke des Spiels zusammen.
"Wir sind gut zurückgekommen, hatten starke Phasen und genügend Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden. Dass wir es dann sogar noch verlieren, das ist einfach nur schwach", polterte der einstige Mittelfeldspieler weiter.
Die Borussia hatte den Start im Heimspiel gegen den VfL komplett verschlafen und sich bereits in den ersten acht Minuten zwei Gegentore gefangen. Ein Dreierpack von Top-Stürmer Erling Haaland drehte zwischenzeitlich das Spiel, ehe ein später Doppelschlag der Gäste den Entstand herstellte.
Für Kehl ist die Niederlage deshalb auch eine Charakterfrage: "Wir müssen uns den Vorwurf gefallen lassen, dass die Bochumer bis zum Ende alles versucht haben, wir dagegen weder vorn noch hinten konsequent genug waren", so der designierte Nachfolger von Sportdirektor Michael Zorc.
Kehl kann Reaktion der BVB-Fans verstehen
Der BVB hatte in dieser Spielzeit immer wieder unerklärlich fahrige Auftritte. Anfang April ging beispielsweise auch das Heimspiel gegen RB Leipzig hoch verloren (1:4). Dass es nach der Derby-Pleite gegen Bochum nun zu Anfeindungen durch die eigenen Fans kam, kann Kehl durchaus nachvollziehen.
"Drei Heimspiele waren es jetzt vor ausverkauftem Haus. Zwei davon, gegen Leipzig und Bochum, haben wir verloren. Da müssen wir eine solche Reaktion der Fans wie am Samstag akzeptieren und aushalten", erklärte er.
Der frühere BVB-Kapitän ging sogar noch einen Schritt weiter: "Die Reaktion ist berechtigt – und wir reden über ein Derby. Davon gibt es nur das eine in dieser Saison. Besonders in einem solchen Spiel dürfen unsere Fans erwarten, dass wir zu 100 Prozent da sind. Und das waren wir nicht."
Kehl kündigte an, noch am Sonntag mit Trainer Marco Rose die Schlussfolgerungen aus dem Spiel zu besprechen: "Es gibt jede Menge Gesprächsbedarf. Wir haben insgesamt zu viele Niederlagen kassiert in dieser Saison. Das zu verändern, dazu sind alle im BVB gefragt", machte er deutlich.





























